Erziehung und BildungBildung und Auswendiglernen

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Guido
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Bildung und Auswendiglernen

Beitrag von Guido »

*Man erkennt die Welt nicht, in dem man sie auswendig lernt.*

"Gebildet ist, wer ein Lexikon richtig aufschlagen kann. Oder, im Zeitalter der Elektronik, mit einem Computer intelligent umzugehen versteht. Das menschliche Gehirn existiert durch das Internet auch außerhalb unseres Kopfes. Es besteht also keine Notwendigkeit mehr, ihn mit Daten zu überfüttern. Die unsanfte Berieselung der Schüler mit Informationen erstickt nur die Neugier, lähmt die Fantasie, stumpf den Geist ab. Da Informationen noch dazu unverändert abrufbar bleiben müssen, wird ihre organische Verarbeitung, die psychische Um– und Einwandlung, systematisch blockiert.
Von allen Prüfungen verdient der Pisa-Test selbst die schlechtesten Noten. Statt auf die Zukunft, bereitet man die Schülerinnen und Schüler auf eine tote Vergangenheit vor. Es geht aber nicht mehr um das Erlernen alter Fertigkeiten, die der neue Sklavenstand der Maschinen ohnehin besser beherrscht. Es geht um ein anderes Verständnis der Welt und unseres Umgangs mit ihr.
Nicht Informationen an sich, sondern ihre immer neuen, immer größeren Verknüpfungen durch Vernunft und Fantasie sollten Ziel allen Lehrern sein. Die Schule der Vergangenheit ist ein Lagerhaus mechanischen Wissens, das an jede neue Generation zwangsverteilt wird. Die Schule der Zukunft wird eine Stätte der Bewusstseinserweiterung sein, der Inspiration und Transzendenz. Spirituelles Wachstum der Schüler ist ihre erste Aufgabe, ihr letzter Sinn."
(Quelle: Lotte Ingrisch: Die neue Schmetterlingsschule oder die Rückkehr der Seele in den Unterricht, 2006)

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