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HCGuth
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Debatten darüber, wie es ist; oder darüber, wie man es vermittelt

Beitrag von HCGuth »

Ich habs in der Überschrift zu meinem Beitrag schon gesagt:
Wir müssen doch erstmal SELBER klären, ob BGE, Kommunismus oder was immer wünschenswert ist.
es sei denn... da soll vorab was feststehen.
Dies hier ist aber ein DEBATTENraum.
Nicht ein Aktions-Vorbereitungs-Raum.

Und natürlich... wenn Leute nicht debattieren, und einander überzeugen wollen, weil sie schon längst dertig sind mit ihren Überzeugungen, und die Einwände der andern unkorrigiert stehenlassen wollen, weil sie die für bescheuert halten... dann... wird natürlich NICHT debattiert.

Aber WENN debattiert wird, git auch: Bei den Debatten-Themen gibts die grundlegenderen, und die abgeleiteten. Wenn man sich im Grundsatz (dh bei den grundlegenden Themen) einig ist, kann man über das daraus abzuleitende weiter debattieren.
Wenn man sich im Grundsatz aber schon nicht einig ist... sollte man wohl DARÜBER debattieren. Oder?
Zuletzt geändert von HCGuth am 10.06.2020, 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
Hans Christoph Guth


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willi uebelherr
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Re: zur Diskursaktivitaet

Beitrag von willi uebelherr »

Lieber [mention]Peter F[/mention], ich denke schon, dass ich zumindest dich verstanden habe. Konkrete ansatzpunkte, kruzfristige Zielzeitraeume. Bisher sind alle diese versuche, wie ich sie erlebt habe, gescheitert. Der grund ist ganz einfach: Wenn wir uns auf einen eingeschraenkten Raum in unserem Denken reduzieren, sehen wir die Zusammenhaenge mit all den vielen anderen Bereichen nicht mehr.

Allerdings habe ich dabei immer etwas besonderes erlebt. Die AktivistInnen wollen nicht ehrlich ueber ihre weiten Ziele und Perspektiven offen sprechen. Sie gingen davon aus, dass die meisten menschen fuer solche fragen noch nicht ansprechbar sind. Aber gemau das ist der grosse trugschluss. Dass viele eine ablehnung zu Sozialismus, Communismus und Anarchismus mit sich tragen liegt primaer an einer Vorstellung darueber. Nicht an den philosophischen prinzipien.

Nehmen wir 2 Beispiele:

Mindestlohn, kalkuliert auf der Basis von 40 h/woche in Relation zu einem Preisniveau, das komplett aus privaten Instanzen definiert wird und absolut nichts ueber die soziale Skalierung aussagt. 40 h/woche ist absoluter unsinn, weil eigentlich nur 15-5 h/woche benoetigt werden. Die definition von Lebenshaltungskosten in geldform durch private Instanzen ist absoluter Unsinn, weil dort primaer die private Kapitalakkumulation wirkt und nicht eine gute Versorgung mit guten Lebensmitteln. Das generelle problem der spezifischen sozialen Skalierung wird ausgeblendet.

bGE. Agiert vollstaendig im Raum der privaten Geld- und Finanzsysteme. Es tendiert notwendig in Richtung Titty-Tainment, frueher Brot und Spiele genannt. Es wird so getan, als kaemen die materiellen Lebensgrundlagen von bedrucktem Papier oder Zahlen in datenverarbeitenden Systemen. Das mag tatsaechlich fuer die parasitaeren Eliten so gelten, solange die werktaetige bevoelkerung da mitspielt.

Alle werktaetigen Menschen verstehen, dass die private Kapitalakkumulation fuer sie die Sklaverei darstellt. Das, was ihnen fehlt, sind die Vorstellungen, wie eine Transformation fuer Viele gehbar wird. Und ich denke nicht, dass dies aus dem abgehobenen parasitaeren politischen Ueberbau heraus moeglich ist. Und auch nicht, wenn wir die Grundlagen dieser Sklaverei nicht im Blick haben.

Deswegen auch mein Hinweis, dass die Stabilitaet der materiellen Lebensgrundlagen fuer Alle nur von diesen Menschen, die heute sie nicht erleben, selbst realisiert werden kann. Aber dazu brauchen sie ihre Perspektiven und Visionen, in denen ihre philosophischen Grundlagen Gestalt annehmen koennen.

Alle AktivistInnen, mit denen ich bisher zusammen gearbeitet habe, haben und hatten diesen weiten Blick. Und deswegen sind und waren sie auch immer in der Lage, sich ganz konkreten Fragen zuzuwenden. Das widerspricht sich nicht. Aber ohne den weiten Blick geht es nicht.


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willi uebelherr
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Re: zur Diskursaktivitaet

Beitrag von willi uebelherr »

Liebe freunde, ich verweise auf das gespraech, das Mohsen Abdelmoumen von "American Herald Tribune" (AHT) mit Wolfgang Streeck gefuehrt hat.

Wolfgang Streeck, AHT: Wir werden von einer Oligarchie regiert
viewtopic.php?p=591#p591

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