Kultur und Kabarett / Humor und IronieZum 9. Mai verfügt

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Guido
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Zum 9. Mai verfügt

Beitrag von Guido »

ZUM 9. MAI VERFÜGT

(Rainer Döring)

Es sind heut die roten
Fahnen verboten,
jene mit Hammer und Sichel
in menschlichen Pfoten,
weil Strafen sonst drohten
dem volksdemokratischen Michel.

Doch steht es ihm frei
bei Demos im Mai
die blau-gelbe Flagge zu schwingen,
es schützt ihn dabei
die Staatspolizei,
die ihn bei Rot müsste zwingen,

sie steckenzulassen,
die Fahne der Massen,
die an die Befreiung erinnert
vom Krieg für die Kassen
von „höheren Rassen“,
die für die Profite zertrümmert

mörderisch, gnadenlos
bis in den Mutterschoß,
was da als Mensch ist bestrebt,
auch mal zu werden groß,
statt stets zu schuften bloß,
und revoltierend erhebt

Fahnen mit Arbeiterblut
nach dem zerschossenen Mut
doch wieder stolz in die Höhe –
wachsen der Hass und die Wut
der Profiteure am weltweiten Gut,
hetzen und treiben sie Völker wie Flöhe

gegeneinander in ewige Kriege
mit Zuckerbrot, Peitsche, Verfassungsrecht, Lüge,
dass ihnen die Masse auch weiterhin diene

im Glauben, es ginge der Herrschaft um Siege
von Freiheit, Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Wiege
der Demokratie, wenn in Schlachtfeldern liege

der Mensch in der Ukraine …

090524
rd

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Bild: Kontrolle der Besucher des Sowjetischen Ehrenmals in Berlin Treptow am 09.05.2024


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Guido
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Wie auch im Sender Phoenix aus der Asche

Beitrag von Guido »

WIE AUCH IM SENDER
PHOENIX AUS DER ASCHE

(Rainer Döring)

Es steht der Mime in des Dorfes Keller
in seiner Rolle als der Präsident.
Was er verkündet, macht den Kopf nicht heller,
wie auch die Neonfunzel nicht, die drüber brennt.

Er spricht von Nazirussland, das erbeuten
will Land um Land bis hin zur ganzen Welt,
wenn diese sich nicht mit Milliarden Leuten
dem neuen Hitler alliiert entgegenstellt.

Doch wird das Heldenvolk der Ukraine
den schon versklavten Teil derselben bis zur Krim
allein befreien, was der Freiheit diene
von allen! – Und noch immer will mir im

verwirrten trüben Geist kein Lichtlein brennen,
ich zähle an den Fingern hin und her:
Millionen solln Milliarden überrennen –
gerettet aber doch von immer weniger

Soldaten, die im Stich gelassen werden
von ihren Brüdern, Schwestern, die ins Ausland fliehn,
und trotzdem sollen sie vor Drohgebärden
des Bösen mich beschützen in Berlin!?

Wer hat das Drehbuch zu dem Film geschrieben?
Wer hat dem Helden das Kostüm gestrickt,
in dem er sich martialisch zeigt den Lieben
und denen, die verreckt im Krieg geblieben?
Derweil die Börsenuhr der Profiteure tickt

mit den zum Himmel steigenden Renditen.
Wer führt Regie in diesem Stellvertreterstück?
Wer bringt den Produzenten beim sich Überbieten
und mir am Ende den Verstand zurück?

110524
rd


Themenersteller
Guido
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Lied am Ehrenmahl

Beitrag von Guido »

LIED AM EHRENMAL

(Rainer Döring)

Am achten Mai zum Tage der Befreiung
ist die Erinnerung an die Millionen Toten
auf Deutschlands Schuldenkonto, als wir drohten,
die Welt zu unterjochen, nicht verboten …

Doch wird es keinen Kniefall um Verzeihung
von etwa Olaf Scholz in Treptow geben,
wie den von Willy Brandt einmal in Polen
aus Reue für die Morde, nicht verstohlen,
vielmehr ganz offen, um mit Krieg zu holen
bis nach Sibirien das Land fürs bessre Leben
der „Übermenschen“ nach den Rassenlehren
der Nazis, die auf Wunsch der deutschen Industrie
marschierten gegen West und Süd und Ost in die
letztendlich Katastrophe für das Schlachtenvieh,
als die Sowjetunion allein sich konnte wehren …

Und erst als diese mit dem schrecklich hohen Zoll
von Blut das Blatt gewendet und vor Warschau stand,
kam endlich mit der Sorge, dass der Weltenbrand
auch fressen würde ganz den Kapitalverband,
die Hilfe aus dem Staat, der sich so wundervoll
bis heute kann bereichern an dem leichten Sieg,
den er errang, als nichts mehr zu verlieren war,
und mit Franzosen, Briten in der Kämpferschar
verhinderte, dass nicht Europa ganz und gar
zum Sozialismus käme nach dem Krieg
mit noch mehr Blut und Toten bei den Roten …

So konnte er im Übergang zum kalten
vom heißen Krieg den Großteil sich erhalten
auch Deutschlands für ein schließlich neu Verwalten
der Welt nach Nordamerikas Geboten,
das sich als Kriegsgewinner heut lässt feiern
von überall Vasallen in der Welt,
wo es sich militärisch aufgestellt …

Und wer es trotzdem noch für nötig hält,
sich zu erinnern und im Chor nicht mitzuleiern
den Sang der umgeschriebenen Geschichte
mit Kriegen der nun größten Supermacht,

der hüte sich vorm Generalverdacht,
wenn Blumen er ans Monument gebracht
und weiß, wovon ich hier verloren dichte …

050524
rd

Im Übrigen ist aus besagten Zwängen,
am Tage der Befreiung Sowjetfahnen
zu zeigen, untersagt am Ehrenmal.

Wie wäre es, dann konsequent fürs Kapital
auch die aus Stein, die uns am Eingang mahnen
an diesen Sieg der Völker, zuzuhängen?


Themenersteller
Guido
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Zum Unsäglichen

Beitrag von Guido »

ZUM UNSÄGLICHEN

(Rainer Döring)

Darauf muss muss man erst mal kommen.
Dass die Ehrungen für Tod und Sieg,
die das Joch von uns genommen,
wären Feier für den "Angriffs"-Krieg ...

Wie man frau es muss kapieren,
dass ein Rüsten „nach“ bei Übermacht
würde zu mehr Frieden führen,
wie die Kriege, die bisher gebracht

auf der Erde für die „guten Werte“
nirgendwo die „Freiheit“ kapital,
auch wenn Propaganda sie verkehrte
in ein NATO-Hilfswerk, statt fatal

sie als „Angriffskriege“ zu benennen –
nicht mal Nazideutschlands Aggression,
die wir als den bisher schlimmsten kennen,
ward mit diesem Wort im Ton

höchsten Abscheus mantramäßig von
„Volksvertretern“ ins Visier genommen,
wie jetzt in Berlin und früher Bonn –
darauf muss man erstmal kommen …

100524
rd

Um, PS, von den Verbrechen
in Nahost zur Zeit mal nicht zu sprechen.
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