Krieg und FriedenWladimir Putin: Offen sein, trotz der Vergangenheit

Antworten

Themenersteller
willi uebelherr
Beiträge: 555
Registriert: 26.04.2020, 21:40
Wohnort: Asuncion, Paraguay
Kontaktdaten:

Wladimir Putin: Offen sein, trotz der Vergangenheit

Beitrag von willi uebelherr »

Offen sein, trotz der Vergangenheit
Wladimir Putin, uebers. Voltairnet, 22.06.2021
https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... imir-putin
oder
https://www.voltairenet.org/article213482.html

geschrieben fuer Debattenraum(.eu) und einige fb-Gruppen

Liebe freunde,

ich verbreite die Links zu diesem Text von Vladimir Putin, den er fuer die Zeit geschrieben hat. Es ist hoffnungsgebend, wenn wir die Gedanken von solchen Menschen in ihrer oeffentlichen Funktion lesen koennen. Etwas, was wir schon lange nicht mehr im deutsch-sprachigen Raum erleben.

Vladimir Putin will verbinden, will Bruecken bauen, hat optimistische Visionen und Ziele. Er geht allerdings auch damit ueber den realen Zustand des Denkens und der Intentionen hinweg. Ein "Offen sein" ist nur moeglich, wenn eine Basis dafuer existiert. Und trotzdem bin ich begeistert ueber seine sanfte und ehrliche Argumentation.

Das, was ich sehe, ist etwas ganz anderes. Schon seit Napoleon war der Traum der imperialen Erweiterung in die groessen geografischen Raeume Asiens existent und wirken bie heute. Die Kultur von West-Europa ist eine Kultur des Raubs, der Vertreibung und Vernichtung der urspruenglichen Bevoelkerungen. Die kolonialen Raubzuege der Westeuropaeer in Amerika, von Norden bis Sueden, zeigt uns das.

Die Westeuropaeer streben einen Lebensstil an, den sie selbst oekonomisch nicht leisten und tragen koennen. So bleiben nur die Raubzuege nach Aussen, wie wir es aus Athen, dann Rom und die ganzen 2000 Jahre danach sehen koennen. Auch die katholisch-christliche Inquisition war Teil dessen. Pabst Alexander VI hat schon 1493 zum Raub von Amerika im christlichen Sinne aufgerufen.

Alfred Sohn Rethel beschreibt, dass schon 1926 die Plaene fuer den grossen Raubzug in Richtung Osten existierten und nun eine politische Gruppe gebraucht wurde, die dies realsieren konnte. Dafuer bot sich die NSDAP an, eine kleine, unbedeutende Gruppe. Aber, mit viel Geld konnte sie gepuscht und aufgebaut werden. Und auch Grossbritannien und die USA beteiligten sich daran. So wurde der Ueberfall auf Asien vorbereitet.

Diese materielle und treibende Basis ist nach wie vor existent. Ohne die heutigen Raubzuege in Latein Amerika, Afrika, Asien und Ozeanien koennte der sogenannte "Westen", also West-Europa mit seinen Ausgliederungen USA, Australien und Neuseeland, nicht existieren.

Kann das durch Partnerschaft, wie es Herr Putin andeutet, ueberwunden werden? Ich denke nicht. Und die heutige Realitaet bestaetigt es uns. Aber, was immer geht, ist die parallele autonome Existenz all derer Regionen, die sich dem westeuropaeischem Kolonialismus zur Pluenderung entziehen wollen.

Also auch hier wieder Buckminster Fuller:
Wir bekaempfen nicht das Alte, sondern schaffen etwas Neues, das das Alte ueberfluessig macht.

mit lieben gruessen, willi
Asuncion, Paraguay

Antworten

Zurück zu „Krieg und Frieden“