Zukunftautonome Subjekte oder gleichgeschaltete Massen (III)

Perspektiven, Visionen und Konzepte für eine zukünftige Welt (z. B. Gesellschaft, Wirtschaft, Demokratie etc.)
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willi uebelherr
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autonome Subjekte oder gleichgeschaltete Massen (III)

Beitrag von willi uebelherr »

diesmal zu den Illusionen ueber staatliche Konstruktionen

Liebe freunde,

ich komme jetzt zu einem fuer uns sehr wichtigen Thema, weil es Teil der Matrix zur Gleichschaltung der Massen ist. Ich sage, einen Staat gibt es nicht. Es gibt von Menschen geschaffene Instanzen, die sich als Teil der staatlichen Konstruktionen verstehen. Und es gibt Menschen, die sagen, sie arbeiten beim Staat. Und es gibt Menschen, die sagen, wir sind der Staat.

Niemand konnte mir bisher zeigen, wo wohnt dieser Staat, damit ich ihn besuchen und mit ihm reden kann. Es ist das Gleiche wie mit Gott und Teufel. Wo wohnt dieser Gott, dass ich ihn besuchen kann, um mit ihm zu reden, was er eigentlich will. Oder der Teufel. Im Islam ist das etwas anderes. Da gibt es Allah, das wir als die Gesamtheit der Gesetze der Natur bezeichen koennen. Es ist unpersoenlich.

Die staatlichen Konstruktionen gehen auf Cicero zurueck, der das bestehende Denken zu seiner Theorie der staatlichen Konstruktionen zusammenfasste, dem roemischen Staatsrecht. Von den Eliten, fuer die Eliten, gegen die Bevoelkerung, also die Nicht-Eliten. Der Zweck ist der Schutz der Eliten vor der Bevoelkerung und die Durchsetzung und Erzwingung der Interessen der Eliten mit Gewalt gegen die Bevoelkerung. Theologische Formationen sind ihre Propaganda-Abteilungen und betaetigen sich nur im geistigen Raum unter Bezug auf materielle Gewalt der staatlichen Konstruktionen.

Wenn wir diesen Grundgedanken folgen koennen, dann sehen wir sofort, dass staatliche Konstruktionen immer private Konstruktionen sind. Es ist also nicht so, wie manche sagen, dass heute die grosse Partnerschaft von staatlichen mit privaten Konstruktionen ("PPP private public partnership") installiert wird, sondern dies war schon immer so. Veraendert hat sich nur, dass heute der Versuch, diese Trennung zu proklamieren, nun beendet wird.

Es trifft auch nicht zu, dass wir der Staat sind, wie es viele Akteure ausrufen. Das ist eine extrem infantile Denkweise, die natuerlich in unserem Lebensumfeld alltaeglich reproduziert wird. Es ist eine Taeuschung, wir wir es in allen Religionen sehen, die immer auf Taeuschung aufbauen.

Staaten existieren nicht, aber Gemeinden und die Menschen, die dort leben, existieren. Das ist die Grundlage der Volkssouveraenitaet, wie ich es im Teil I beschrieben habe und dem Selbstbestimmungsrecht der Voelker, der Grundlage des Voelkerrechts und der UN-Charta.

Aber was ist die Konsequenz daraus. Wir orientieren uns an den Gemeinden mit den Menschen, die real existieren und betrachten Regionen nur als freie Kooperationen der Gemeinden, die sich den geografischen und thematischen Bereichen zuwenden. Geografisch heisst, dass wir uns den realen Gegebenheiten unserer Lebensumgebung zuwenden. Thematisch heisst, dass wir uns den Gesetzen der Natur in den verschiedenen Bereichen unserer natuerlichen Existenzformen zuwenden und weil diese Gesetze immer global und universal gelten, agieren wir in diesem Bereich selbstverstaendlich immer universal und global.

So kommen wir zu dem Grundprinzip unserer globalen Kooperationen: Global denken, lokal handeln. Das Theoretische machen wir als globale Kooperation, die Realisierung und Materialisierung allerdings lokal und lokal/regional. Damit ist notwendig verbunden, dass wir alles Wissen als Wissen der Menschheit behandeln und alle Urheber-, Patent- und Lizenz-Rechte komplett ignorieren. Es existiert fuer uns nicht, weil es keine Legitimationsgrundlage hat, sondern nur als Kopfgeburt existiert, das sich die Eliten ausgedacht haben, um ihre parasitaere Existenzform abzusichern.

Und die Linien auf Papier, den Landkarten, die wir Grenzen nennen? Die Natur kennt so etwas nicht. Warum sollen wir es tun. Wir haben kulturelle und ethnische und vielleicht sprachliche Regionen, die wir sehr hoch bewerten und schuetzen, weil wir wissen, dass die Grundlage jeder Entwicklung immer die Vielfalt ist, die das Leben ermoeglicht. Die Monotonie fuehrt immer in den Tod. Und die Gemeinden, die in diesen Uebergangszonen liegen? Sie entscheiden selbst, mit welchen Nachbargemeinden sie interagieren.

Geografische Raeume, die sich aus der natuerlichen Topologie der Landschaften ergeben, kennen keine Grenzen, sondern nur Uebergangszonen, die manchmal sanft und manchmal schroff verlaufen. Bergmassive, Fluesse und Flachlandschaften bilden sich gemaess der Gesetze der Natur aus und orientieren sich nicht an unseren Kopfgeburten, unseren geistigen Modellen. In unseren natuerlichen Existenzbedingungen haben wir es auch nicht mit unseren Kopfgeburten zu tun, sondern mit den Anforderungen unserer Koerper, die streng den Gesetzen der Natur folgen und da auch manchmal sehr intolerant sind. So betrachtet ist das alles ueberfluessiger Unsinn, der heute noch unser Sein dominiert.

mit lieben gruessen, willi
Asuncion, Paraguay

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