Seite 1 von 1

Viele Menschen haben resigniert, weil sie sich einfach nicht mehr vertreten fühlen.

Verfasst: 13.07.2020, 20:31
von scilla
ein Interview,
dem die Kraft fehlt,
um mich von den Socken zu hauen

die 'highlights' sind
OSKAR LAFONTAINE

über die SPD

(1) Eine echte Rentenreform zum Beispiel, die Altersarmut nachhaltig bekämpft, ist nach wie vor nicht in Sicht, und die Ungleichheit wächst.
(2) Vor einem Jahr hätte die SPD noch sagen können: Entweder Austrocknung des Niedriglohnsektors, zwölf Euro Mindestlohn und Verbot des Lohndumpings durch Leiharbeit und Werkverträge - oder wir verlassen die Koalition.

über die GRÜNEN

(3) Die Grünen sind mit wehenden Fahnen zur Union übergelaufen. Wir sollten uns auf die Inhalte konzentrieren. Wir müssen glaubhaft vermitteln, dass die Linke tatsächlich für höhere Löhne, Renten und soziale Leistungen eintritt.

über den NEOLIBERALISMUS

(4) Steuermilliarden für Großunternehmen, die den Superreichen noch Dividenden zahlen, zeigen: Der Glaube an die neoliberalen Dogmen bestimmt immer noch die Politik.
(5) Systemrelevante Kräfte werden in unserer perversen Gesellschaftsordnung oft sehr schlecht bezahlt, systemzerstörerische Kräfte, wie Investmentbanker und die Eigentümer der demokratiegefährdenden Internetgiganten, häufen irrsinnige Vermögen an.

über die LINKSPARTEI
(6) Die Linke hat das einst große Vertrauen bei Arbeitslosen und Geringverdienern, das sie 2009 noch hatte, verspielt, weil sie sich lieber mit Identitätspolitik beschäftigt hat.

www.spiegel.de/politik/deutschland/oska ... 0e27df324b

Wer will denn auch noch "Vertreter" sein?

Verfasst: 14.07.2020, 10:44
von HCGuth
Vor den wirklich existenziellen Problemen weichen ALLE in gleicher Weise zurück. Und die, die sich noch Lösungen zutrauen (wenn es denn welche gibt), und die, die wiederum denen trauen - die blenden zunehmend die Probleme aus. Die "alternativen" Kritiker fallen derzeit in diese Rubrik: Sie "informieren" einander, und demonstrieren ihre Abneigung gegenüber den Herrschenden, die irgendwie ihre Pflicht nicht, oder nicht so tun, wie die Demonstranten es sich vorstellen (die beanspruchen, Mehrheitsmeinungen auszudrücken, davon aber weit entfernt sind).

Staaten und Märkte kommen nicht voran, in den Industriegesellschaften.
Das zivilgesellschaftliche Format, das ihnen zuhilfekommen müsste,formiert sich nicht.
Es zustandezubringen, erfordert eine ungeheure Anstrengung.
Das spüren die, die sich auf die anstehenden Aufgaben einlassen. Und schrecken zurück davor.
Die Ausweichmanöver, die Ausreden, die Lebenslügen, mit denen sich Engagierte vormachen, "irgendwas zu TUN", begegnen einem tagtäglich.

Wir haben keine Erklärung für das, was uns stört.
Soweit wir Erklärungen haben, stimmen wir nicht überein darin.
Wir wissen nicht, was helfen würde, ohne schädliche Nebenwirkungen anderswo.
Und die was in dieser Art wissen, führen es nicht zusammen, arbeiten nicht daran.
(Die meisten Leute haben sowieso keine Zeit.)

So wird das nichts.

Resignation?

Verfasst: 14.07.2020, 11:43
von scilla
HCGuth hat geschrieben:
14.07.2020, 10:44
Vor den wirklich existenziellen Problemen weichen ALLE in gleicher Weise zurück.
deshalb eine neue Partei !!!

wenn ich meinen Text vom alten Forum nehme,
sind darin die sechs Vorgaben von Lafontaine erfüllt

(1) eine Rentenreform
(2) das Verbot von Lohndumping
(3) die Ausbildung der sozialen Komponente
(4) die Abkehr vom Neoliberalismus (Banken, Weltmarkt, Globalisierung)
(5) eine Kapitalpädagogik
(6) der Verzicht auf Marx

www.preisgabe.de/oekologische_marktwirt ... schaft.pdf