ZukunftLinke Bündnisse bilden

Perspektiven, Visionen und Konzepte für eine zukünftige Welt (z. B. Gesellschaft, Wirtschaft, Demokratie etc.)
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Themenersteller
Lotte
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Linke Bündnisse bilden

Beitrag von Lotte »

https://www.freitag.de/autoren/podcast/ ... lidaritaet

Podcast aus dem Freitag mit Oliver Nachtwey, Basel.

"Wie können auf linker Seite Bündnisse gebildet werden jenseits der Gegenüberstellung von Klassen- und Identitätspolitik? Welche Rolle spielt der Begriff der Solidarität? Sebastian Friedrich, Journalist, Autor und Kolumnist des Freitag diskutiert mit dem Soziologen Oliver Nachtwey den gesellschaftlichen Ist-Zustand – über die Abstiegsgesellschaft, den Erfolg der Rechten und mögliche Antworten darauf."


Peter Nowak
Beiträge: 33
Registriert: 08.10.2020, 16:55

Re: Linke Bündnisse bilden

Beitrag von Peter Nowak »

Um die Frage zu beantworten:
Soweit es dauerhafte politische Buendnisse angeht, kann dies nur auf der Grundlage einer gemeinsamen Ueberlebensstrategie geschehen. Die Voraussetzung dafuer ist aber, dass die globale Erwaermung (als "Klimakrise" verharmlost) aus einer abstrakten zu einer konkreten Gefahr wird. Das heisst, dass grosse Teile der Bevoelkerung sie unmittelbar in ihrem Leben als Bedrohung wahrnehmen muessen. Die vertrocknenden Baeume und Felder sind ein deutliches Warnzeichen, was geschehen wird. Wir werden Trinkwasser- und Nahrungsmittelknappheit und dadurch verursachte Teuerung bekommen. Erst wenn das der Fall ist, werden groessere Teile der Bevoelkerung ueber den previligierten Kreis der Gebildeten hinaus die existenzielle Bedrohung als solche wahrnehmen.
Dieser Punkt ist noch nicht erreicht, aber wir verplempern die Frist, anstatt uns vorzubereiten und eine tragfaehige Alternative zu diskutieren, die
einerseits das Problem loesen und
andererseits grosse Teile der Bevoelkerung ueberzeugen kann.
Wenn die naemlich nicht existiert, droht uns dasselbe Debakel wie 1918: Eine kurze Revolte, die dann dazu genutzt wird, alten Wein in neue Schlaeuche zu fuellen, das heisst, die alte Ausbeutergesellschaft mit einem neuen Ueberbau weiter zu betreiben.
In den Diskussionen ist dazu ist jetzt schon sichtbar, dass die ueberkommene scheinbare Alternative einer sozialistischen Planwirtschaft immer noch von Teilen der Bevoelkerung als Alternative angesehen wird, obwohl sie schon zu Zeiten ihrer Existenz nicht wirklich funktionierte (auf den Markt konnte nicht verzichtet werden, also war es nur eine buergerliche Gesellschaft besonderen Typs, vergleichbar der Politie von Aristoteles oder der asiatischen Produktionsweise von Marx und Witvogel). Wir haben aber nur noch einen Versuch, also muessen wir dafuer sorgen, dass er gelingt, oder wir werden untergehen. Denkt darueber nach!


scilla
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Registriert: 10.06.2020, 17:45

Re: Linke Bündnisse bilden

Beitrag von scilla »

Peter Nowak hat geschrieben:
13.10.2020, 15:34
Wir werden Trinkwasser- und Nahrungsmittelknappheit und dadurch verursachte Teuerung bekommen.
das liegt dann aber an der Überbevölkerung

und nicht am Klima

denn die Erde ist groß
in bestimmten Regionen wird es mehr regnen
insbsondere in den Trockengebieten wird es mehr regnen

es regnet nur dort weniger, wo die Landschaft zubetoniert ist
oder wo sich eine trockenere Klimazone hin verschiebt

in Deutschland wird es trockener
aber im Mittelmeergebiet (außer der iberischen Halbinsel) wird es feuchter (incl Nordafrika)

die Westküste in Nordamerika (Kalifornien, Oregon) wird trockener,
dafür aber die Südstaaten und Mexiko feuchter


Peter F
Beiträge: 25
Registriert: 07.05.2020, 08:02

Re: Linke Bündnisse bilden

Beitrag von Peter F »

(Ich habe den Podcast nicht gehört)

Schauen wir und mal die rechte Seite an. Ich nenne mal einfach ein paar Namen, AfD, Pegida, NPD, Identitäre...
Es mag da unterschiedliche Ansichten und jeweilige Eigenarten geben, aber eine gemeinsame Demo und andere gemeinsame Aktionen gehen da doch eigentlich immer.

"Linke Bündnisse bilden"?...
- Wenn es nicht zufälligerweise eine Demo gegen Rechts ist, oder auch eine andere Gegendemo, z.B. Corona, wenn ich mich da so auf FB umsehe oder auch z.B. bei irgendwelchen linken Straßenfesten, 1.Mai Veranstaltungen o.Ä., wenn man da genauer hinsieht, bemerkt man da teilweise eher Missgunst. Oder Demos, naja, Wenn Gruppe A eine Demo macht, wie viele machen denn da so von Gruppe B mit?
Oder auf die Politik bezogen, GRR? Nein, nicht wirklich, das wird nichts.
- Wenn denn irgendein neues Thema auftaucht, oder ein bestehendes Thema aktuell wird, schwupps, hat sich eine neue Gruppe gebildet. Anderes Beispiel, gelegentlich kommt ja das Thema "neue Partei" irgendwo auf, die Wahlprogramme bestehender Parteien wurden bestimmt noch nicht mal gelesen.
- Es gibt ja diverse Sammlungsbewegungen, Aufstehen war mal so gedacht, Gerechte Gesellschaft (DGB), Riseup usw. die Beteiligung ist doch verhältnismäßig überschaubar, würde ich sagen.
- Selbst innerhalb einzelner linker Gruppierungen, es gibt welche, da wird wenigstens innerhalb der Gruppe an einem Strang gezogen, es gibt aber auch welche, da herrscht eher Tauziehen.
Vielleicht möge meine Eindrücke aber auch täuschen, ich bin schließlich überwiegend nur links unterwegs.

Zu der Sache mit dem Klimaschutz und dem Beitrag von Peter Nowak, ich sehe da vor allem 6 Dinge.
- Man sieht eben keine vertrocknete Bäume und Felder.
Der "Stadtwald", wo man mit dem Hund Gassi geht, joggt oder im Biergarten sitzt, Fehlanzeige. Kein Weizen wegen Dürre, Brotregale in der Bäckerei so voll wie immer und auch ohne Preissteigerungen.
- Wenn jetzt irgendwo in Asien in einem Land die Bevölkerung großflächig Bäume pflanzt, die Meinungen schwanken da meistens zwischen Belustigung und Spott.
- Klima- und Umweltschutz ist ungemein wichtig! Besonders wünschenswert wäre es, wenn mein Nachbar sich drum kümmert!
- Der Beitrag der westlichen Welt, bzw. Deutschland, scheint sich darauf zu beschränken, dass man im Notfall immer noch einen hohen Betondamm um Fehmarn und Borkum zieht, so ungefähr, wenigstens. Ich sehe zumindest nicht, dass sich Deutschland aufdrängt eine technologische und wirtschaftliche Vorreiterrolle in Sachen Kima- und Umweltschutz zu spielen.
- Selbst den Grünen, und auch den Linken, fallen da nur Abgaben ein, wenn auch in unterschiedlicher Höhe und wer diese zu zahlen hätte. Aber z.B. Abgaben auf Benzin, die sorgen zwar für Unmut, werden dann aber doch bezahlt und es wird dann höchstens an anderer Stelle gespart. Es findet aber keine Lenkungswirkung statt. Es sei denn diese Abgaben wären wesentlich höher, das wird sich aber keine Partei leisten.
- Wie wäre es denn zur Abwechslung mal so wenn man geringeren Verbrauch belohnen würde? Ich kann durchaus nachvollziehen, warum die Regierung sowas nicht mitmachen würde, aber selbst bei den Grünen steht sowas eher im Kleingedruckten des EU-Wahlprogramms auf Seite 20, von den Linken kommt da gar nichts. Ich meine damit z.b. Sachen wie eine CO2-Dividende.

Ob das Gesamtsystem so gut ist? Also der kapitalistische Neoliberalismus? Mit Sicherheit nicht. Nur kann man darüber sicherlich jahrzehntelang diskutieren und wurde es auch schon. Nur wird das nicht von Heute auf Morgen passieren, wie das geschehen könnte weiß irgendwie sowieso niemand, und wir haben keine Zeit mehr um da von irgendwas zu träumen.


Peter Nowak
Beiträge: 33
Registriert: 08.10.2020, 16:55

Re: Linke Bündnisse bilden

Beitrag von Peter Nowak »

scilla hat geschrieben:
15.10.2020, 09:35
das liegt dann aber an der Überbevölkerung

und nicht am Klima

Unsinn! Wenn die Baeume und Felder vertrocknen, liegt das nicht an der Ueberbevoelkerung.
Im uebrigen betrifft die globale Erwaermung alle, wie man an den schmelzenden Polen sehen kann.


scilla
Beiträge: 250
Registriert: 10.06.2020, 17:45

Re: Linke Bündnisse bilden

Beitrag von scilla »

aus geo-wissenschaftlicher Sicht

sind/waren die Warmzeiten die Feuchtzeiten
und die Kaltzeiten die Trockenzeiten

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