Fragen an willi (und alle)
Verfasst: 09.07.2020, 09:56
Hallo Willi,
warum greifst du mich an?
Alles, was ich schreibe, dreht sich doch um DEIN Zentralthema, die Frage: Wie wollen wir leben? Allerdings gibts da einen wichitgen Unterpunkt, und das ist die Frage: Wie KÖNNEN wir überhaupt leben?
Und in DEM Zusammenhang beantwortest du immerzu die entscheidenden Fragen nicht (oder sind sie nicht entscheidend? Wenn du so denkst, begründe das doch bitte mal, du bist oft genug gefragt worden!):
1. Welche Art Ökonomie soll die stabile regionale Erhaltung der Lebensgrundlagen sein? Welche technologische Ausstattung soll sie haben? Wie ökologisch oder wie Hightech-orientiert? Mit wieviel Aufwand soll zb Energie gewonnen werden - oder soll eher Energie eingespart werden? Wie gross kann/muss/soll eine "Region" sein? Wie komplett die Autarkie?
2. Wenn und soweit die regionale Ökonomie mit Industriegütern arbeitet - wie dezentral und redundant sollen die dann produziert werden?
3. Wieviel und welche Produkte aus der gegenwärtigen weltweiten Industrie-Kapazität sollen den regionalen Ökonomien zufliessen, damit sie sich vor Ort weiterhelfen können? Welche dieser Industrien sollen und/oder müssen für welche Zwecke bestehen bleiben?
4. Wie verhalten sich die Bevölkerungsteile, die diese Entwicklung befürworten, zu denen, die das nicht tun?
anders gefragt:
1'. Wie hohen technologischen und/oder ökologischen Ansprüchen soll/kann die angestrebte Ökonomie genügen?
2'. Wie zentral muss, und wie dezentral kann, mit welchem Anfangs- oder Dauer-aufwand, die lokale Ökonomie weltweit eingerichtet werden?
3'. Aus 1' und 2' ergeben sich Anforderungen an Start- und dauerhafte Reproduktions-Bedingungen: die Strategien für den Übergang zwischen dem gegenwärtigen und dem erwünschten Zielzustand werden komplexer. Wie kompliziert dürfen die werden, um noch bewältigbar zu sein? Wie kompliziert MÜSSEN sie sein, damit die Regionen sich ab dann selbst auf das gewünschte stabile regionale Niveau hocharbeiten können?
4'. Bedarf es garkeiner Beachtung der Welt-Bevölkerungsteile, die anderes wollen? Andere Produktionsziele, andere politische Organisation? Wie gut muss dieses Verhältnis von denen beherrscht werden, die sich im Bezug auf 1-3 einig sind, damit sie mit ihrer Produktion anfangen können?
Noch anders gesagt: wir haben es zu tun mit Aufwand, der getrieben werden muss, mit Verzögerungen, und mit Zielkonflikten (im folgenden dargestellt durch das "und/oder") , die dabei entstehen.
Welche Anspruchsniveaus wollen wir:
TECHNISCH und/oder ÖKOLOGISCH ?
REDUNDANZ/DEZENTRALITÄT BZW AUSMASS DER REGIONALISIERUNG und/oder PRODUKTIVITÄT (Geschwindigkeit, Einfachheit...), die dabei angewndet oder erzielt werden soll ?
ZENTRALE KOLLEKTIVE VERWALTUNG DES ÜBERGANGS und/oder ABRUPTER REGIONALER NEUANFANG ?
POLITISCHE ORGANISATION und/oder ZERSPLITTERUNG ?
Zu beachten ist, dass die Antworten auf die Fragen von oben nach unten einander bedingen:
Nur wenn die Antwort auf die vorangehende Frage vorliegt, kann die Anschlussfrage sinnvoll beantwortet werden.
=========================================================================
Vorläufiger Kommentar zu den Fragen:
Die Leute, die hier über Politik und politische Organisation nachdenken, haben entweder eine klare Vorstellung davon, welche Art Produktion und Wirtschaftsweise (Ökonomie) organisiert werden soll; oder aber, was ebenso häufig vorkommt, sie haben sich die Frage danach nie gestellt.
Entweder aus Nachlässigkeit. Oder aber aus einem vermeintlich guten Grund: Erstmal müsse man sich doch wohl die "gesellschaftliche" Verfügung über die Produktion verschaffen. Was unzweifelhaft richtig ist. Was in diesem Gedanken aber vergessen ist, das ist die Frage nach dem NIVEAU, auf dem die Produktion in Zukunft verwaltet werden muss; also die Frage nach dem Grad an gesellschaftlicher Verständigtheit, der zur egalitär-kollektiven Verwaltung und Steuerung der gemeinsamen Produktion nötig ist. Wieviel da von allen, die mit-entscheiden, mit-verwalten und mit-denken, gewusst werden muss; und was an Experten und "Ausführungsorgane" abgegeben werden kann. Etwa an "die Wissenschaft"; oder "die Planer".
Wenn es ökologisch zugehen soll, MUSS es extrem regionalisiert aufgebaut werden, weil DORT die "Schnitt"- oder besser: Einbettungsstelle in die Biosphäre angesiedelt ist: Im Gelände, in der Kulturlandschaft, in der wir leben und unsere Nahrung und/oder weitere Naturmaterialien gewinnen.
In der ökologischen Produktionsweise hängt alles mit allem zusammen, und jeder, der daran mitarbeitet, muss darüber bescheid wissen. Da gibts viel zu teilen an Wissen), und wenig aufzuteilen (ausser vielleicht die zu bearbeitende und beobachtende Fläche).
Und die nächste Frage ist: Wieviel Zwängen wir dabei unterliegen; wieviel erstmal NICHT GEHT. Geht Industrieproduktion, geht technischer Fortschritt derzeit ÜBERHAUPT noch zu steigern und auf ein NOCH höheres Niveau zu heben - ist das wünschenswert? Beherrschen wir diesen Fortschritt überhaupt noch auf dem gegebnen (extrem geringen) Grad unserer Verständigtheit, ODER müssen wir, bevor wir an eine Fortsetzung denken dürfen, erstmal GANZ WEIT zurückrudern, reparieren, was wir durch unsere Unbekümmertheit und Voreiligkeit angerichtet haben, und DANN, ein paar hundert Jahre später, nachdem wir unsere biologische Reproduktion und ihre Grundlagen verstanden und zufriedenstellend beherrschen (sofern dies Wort da noch angebracht ist) gelernt haben, wenn wir also uns und dem Planeten wieder Freiräume verschafft haben: DANN können wir nochmal über technologische Aufschwünge nachdenken.
Unsere derzeitige Gesellschaftsorganisation begünstigt Negativ-Selektionen von Entscheidungsbefugten, weil sie insgesamt zu prinitiv ist; allein dass Entscheiden und Wissen in dem aktuellen Ausmass "arbeitsteilig" eingerichtet sein sollen, ist primitiv. Und: es wird den komplexen Anforderungen, die unsere Produktionsweise, und auhch jede Umsteuerung und Umbau, an Koordination und Konsensfindung stellen, nichtmal ansatzweise mehr gerecht.
Die Leute, die hier meinen, dass unsere Vergesellschaftung auf gleich-berechtigtes "Entscheiden" (das sich ja heute zwischen Staat und "Wirtschaft" verteilt) beschränkt - die setzen um Grössenordnungen zu simpel an; so wird man die anstehende Transformation nicht bewältigen. Wir müssen den Lern-,Bildungs-und Wissensverarbeitungsprozess vergesellschaften, kollektiv machen; wir müssen lernen, die Hindernisse wegzuräumen, die an und in den Einzelnen heute, auch den Nachwachsenden, dieser Vergesellschaftung im Wege stehen.
Unsere Theorien hinsichtlich dessen, was Person, Individualität (ihre verschiedenen Facetten), Tradierung, Kultur, Geschichte, aktuelle Vergesellschaftung (als deren Folge) ausmacht, sind VIEL zu primitiv, um den Herausfordrungen gewachsen zu sein, die wir ám Ende der in krisenhafte Fehlentwicklungen fortgeschrittenen Moderne zu bewältigen haben. So erbärmlich unwissend und begriffslos, wie wir das derzeit tun, darf man sich und seinesgleiche nicht mehr gegenübertreten; auch nicht unsern Naturvoraussetzungen, die wir AN UNS zu erkennen haben. Sonst gehen wir wirklich und wahrhaftig unter. Viele erwecken den Eindruck, als hätten sie sich damit schon abgefunden. Wie verlogen. In Wahrheit... hoffen sie auf das übliche Wunder. Bis dahin erklären sie sich für GELÄHMT und ENTMUTIGT, um nicht aktiv werden zu müssen und ihr Leben angemessen zu ändern. Es fängt damit an, dass man sich freie Zeit verschafft. (Schon darum ist Umstieg auf radikalökologisches Produzieren zu erwägen; Industrie und Hochtechnologie stehen im Verdacht, uns mehr Zeit zu kosten, als wir durch sie einsparen.)
warum greifst du mich an?
Alles, was ich schreibe, dreht sich doch um DEIN Zentralthema, die Frage: Wie wollen wir leben? Allerdings gibts da einen wichitgen Unterpunkt, und das ist die Frage: Wie KÖNNEN wir überhaupt leben?
Und in DEM Zusammenhang beantwortest du immerzu die entscheidenden Fragen nicht (oder sind sie nicht entscheidend? Wenn du so denkst, begründe das doch bitte mal, du bist oft genug gefragt worden!):
1. Welche Art Ökonomie soll die stabile regionale Erhaltung der Lebensgrundlagen sein? Welche technologische Ausstattung soll sie haben? Wie ökologisch oder wie Hightech-orientiert? Mit wieviel Aufwand soll zb Energie gewonnen werden - oder soll eher Energie eingespart werden? Wie gross kann/muss/soll eine "Region" sein? Wie komplett die Autarkie?
2. Wenn und soweit die regionale Ökonomie mit Industriegütern arbeitet - wie dezentral und redundant sollen die dann produziert werden?
3. Wieviel und welche Produkte aus der gegenwärtigen weltweiten Industrie-Kapazität sollen den regionalen Ökonomien zufliessen, damit sie sich vor Ort weiterhelfen können? Welche dieser Industrien sollen und/oder müssen für welche Zwecke bestehen bleiben?
4. Wie verhalten sich die Bevölkerungsteile, die diese Entwicklung befürworten, zu denen, die das nicht tun?
anders gefragt:
1'. Wie hohen technologischen und/oder ökologischen Ansprüchen soll/kann die angestrebte Ökonomie genügen?
2'. Wie zentral muss, und wie dezentral kann, mit welchem Anfangs- oder Dauer-aufwand, die lokale Ökonomie weltweit eingerichtet werden?
3'. Aus 1' und 2' ergeben sich Anforderungen an Start- und dauerhafte Reproduktions-Bedingungen: die Strategien für den Übergang zwischen dem gegenwärtigen und dem erwünschten Zielzustand werden komplexer. Wie kompliziert dürfen die werden, um noch bewältigbar zu sein? Wie kompliziert MÜSSEN sie sein, damit die Regionen sich ab dann selbst auf das gewünschte stabile regionale Niveau hocharbeiten können?
4'. Bedarf es garkeiner Beachtung der Welt-Bevölkerungsteile, die anderes wollen? Andere Produktionsziele, andere politische Organisation? Wie gut muss dieses Verhältnis von denen beherrscht werden, die sich im Bezug auf 1-3 einig sind, damit sie mit ihrer Produktion anfangen können?
Noch anders gesagt: wir haben es zu tun mit Aufwand, der getrieben werden muss, mit Verzögerungen, und mit Zielkonflikten (im folgenden dargestellt durch das "und/oder") , die dabei entstehen.
Welche Anspruchsniveaus wollen wir:
TECHNISCH und/oder ÖKOLOGISCH ?
REDUNDANZ/DEZENTRALITÄT BZW AUSMASS DER REGIONALISIERUNG und/oder PRODUKTIVITÄT (Geschwindigkeit, Einfachheit...), die dabei angewndet oder erzielt werden soll ?
ZENTRALE KOLLEKTIVE VERWALTUNG DES ÜBERGANGS und/oder ABRUPTER REGIONALER NEUANFANG ?
POLITISCHE ORGANISATION und/oder ZERSPLITTERUNG ?
Zu beachten ist, dass die Antworten auf die Fragen von oben nach unten einander bedingen:
Nur wenn die Antwort auf die vorangehende Frage vorliegt, kann die Anschlussfrage sinnvoll beantwortet werden.
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Vorläufiger Kommentar zu den Fragen:
Die Leute, die hier über Politik und politische Organisation nachdenken, haben entweder eine klare Vorstellung davon, welche Art Produktion und Wirtschaftsweise (Ökonomie) organisiert werden soll; oder aber, was ebenso häufig vorkommt, sie haben sich die Frage danach nie gestellt.
Entweder aus Nachlässigkeit. Oder aber aus einem vermeintlich guten Grund: Erstmal müsse man sich doch wohl die "gesellschaftliche" Verfügung über die Produktion verschaffen. Was unzweifelhaft richtig ist. Was in diesem Gedanken aber vergessen ist, das ist die Frage nach dem NIVEAU, auf dem die Produktion in Zukunft verwaltet werden muss; also die Frage nach dem Grad an gesellschaftlicher Verständigtheit, der zur egalitär-kollektiven Verwaltung und Steuerung der gemeinsamen Produktion nötig ist. Wieviel da von allen, die mit-entscheiden, mit-verwalten und mit-denken, gewusst werden muss; und was an Experten und "Ausführungsorgane" abgegeben werden kann. Etwa an "die Wissenschaft"; oder "die Planer".
Wenn es ökologisch zugehen soll, MUSS es extrem regionalisiert aufgebaut werden, weil DORT die "Schnitt"- oder besser: Einbettungsstelle in die Biosphäre angesiedelt ist: Im Gelände, in der Kulturlandschaft, in der wir leben und unsere Nahrung und/oder weitere Naturmaterialien gewinnen.
In der ökologischen Produktionsweise hängt alles mit allem zusammen, und jeder, der daran mitarbeitet, muss darüber bescheid wissen. Da gibts viel zu teilen an Wissen), und wenig aufzuteilen (ausser vielleicht die zu bearbeitende und beobachtende Fläche).
Und die nächste Frage ist: Wieviel Zwängen wir dabei unterliegen; wieviel erstmal NICHT GEHT. Geht Industrieproduktion, geht technischer Fortschritt derzeit ÜBERHAUPT noch zu steigern und auf ein NOCH höheres Niveau zu heben - ist das wünschenswert? Beherrschen wir diesen Fortschritt überhaupt noch auf dem gegebnen (extrem geringen) Grad unserer Verständigtheit, ODER müssen wir, bevor wir an eine Fortsetzung denken dürfen, erstmal GANZ WEIT zurückrudern, reparieren, was wir durch unsere Unbekümmertheit und Voreiligkeit angerichtet haben, und DANN, ein paar hundert Jahre später, nachdem wir unsere biologische Reproduktion und ihre Grundlagen verstanden und zufriedenstellend beherrschen (sofern dies Wort da noch angebracht ist) gelernt haben, wenn wir also uns und dem Planeten wieder Freiräume verschafft haben: DANN können wir nochmal über technologische Aufschwünge nachdenken.
Unsere derzeitige Gesellschaftsorganisation begünstigt Negativ-Selektionen von Entscheidungsbefugten, weil sie insgesamt zu prinitiv ist; allein dass Entscheiden und Wissen in dem aktuellen Ausmass "arbeitsteilig" eingerichtet sein sollen, ist primitiv. Und: es wird den komplexen Anforderungen, die unsere Produktionsweise, und auhch jede Umsteuerung und Umbau, an Koordination und Konsensfindung stellen, nichtmal ansatzweise mehr gerecht.
Die Leute, die hier meinen, dass unsere Vergesellschaftung auf gleich-berechtigtes "Entscheiden" (das sich ja heute zwischen Staat und "Wirtschaft" verteilt) beschränkt - die setzen um Grössenordnungen zu simpel an; so wird man die anstehende Transformation nicht bewältigen. Wir müssen den Lern-,Bildungs-und Wissensverarbeitungsprozess vergesellschaften, kollektiv machen; wir müssen lernen, die Hindernisse wegzuräumen, die an und in den Einzelnen heute, auch den Nachwachsenden, dieser Vergesellschaftung im Wege stehen.
Unsere Theorien hinsichtlich dessen, was Person, Individualität (ihre verschiedenen Facetten), Tradierung, Kultur, Geschichte, aktuelle Vergesellschaftung (als deren Folge) ausmacht, sind VIEL zu primitiv, um den Herausfordrungen gewachsen zu sein, die wir ám Ende der in krisenhafte Fehlentwicklungen fortgeschrittenen Moderne zu bewältigen haben. So erbärmlich unwissend und begriffslos, wie wir das derzeit tun, darf man sich und seinesgleiche nicht mehr gegenübertreten; auch nicht unsern Naturvoraussetzungen, die wir AN UNS zu erkennen haben. Sonst gehen wir wirklich und wahrhaftig unter. Viele erwecken den Eindruck, als hätten sie sich damit schon abgefunden. Wie verlogen. In Wahrheit... hoffen sie auf das übliche Wunder. Bis dahin erklären sie sich für GELÄHMT und ENTMUTIGT, um nicht aktiv werden zu müssen und ihr Leben angemessen zu ändern. Es fängt damit an, dass man sich freie Zeit verschafft. (Schon darum ist Umstieg auf radikalökologisches Produzieren zu erwägen; Industrie und Hochtechnologie stehen im Verdacht, uns mehr Zeit zu kosten, als wir durch sie einsparen.)