HCGuth13-16: genuine und kompensatorische Bedürfnisse bzw Drangzustände

Moderator: HCGuth

Antworten

Themenersteller
HCGuth
Beiträge: 106
Registriert: 25.04.2020, 20:28

13-16: genuine und kompensatorische Bedürfnisse bzw Drangzustände

Beitrag von HCGuth »

(Fortsetzung, 1-12 weiter vorne im Blog.
Die folgenden Ausführungen über Bedürfnisse muss ich voranstellen, um erklären zu können: warum wir uns als moderne Produzenten zu uns als Mitteln verhalten, und unsere "Selbst-Erhaltungs-Bedingungen" in Gestalt der "genuinen" Bedürfnisse ignorieren. Bedürfnisse kommen da nur ins Spiel als elementare (Gesundheitsbedingungen), oder kompensatorische. Warum? weil die Selbstzurichtung und Selbst-Disziplinierung in einer modern-industriellen Produktionsweise das systematische Ignorieren der "genuinen" Bedürfnisse gebietet - so, wie nebenbei, das Ignorieren auch der sonstigen Biosphäre - das Ignorieren der dort zu beachtenden "Selbst-Erhaltungs-Bedingungen". Die zentrale Frage ist: Ob es der Kapitalismus ist, der das verusacht - und inwiefern seine Abschaffung zugunsten einer "Assoziation freier Produzenten" DARAN bereits etwas ändern würde. Ich gebe zu bedenken, dass die wichtigste Rechtfertigung für Kapitalismus (oder Marktirtschaft) war und ist, dass er, zusammen mit dem bürgerlichen Staat, die angeblich einzige Weise ist, um die unendlich komplex gewordenen weltweiten Produktionszusammenhänge einschliesslich Forschung und Entwicklung überhaupt noch irgendwie zu steuern. Von den Absätzen 1-12 bzw von der Diskussion darüber sollte bekannt sein, dass die Probleme nicht auftauchen bei einer statischen Produktionseinrichtung, sondern eben einer "dynamisch" ständig umgewälzten(selbstverständlich massiv verschärft durch die räuberischen und Zwangselemente, da da seit langem auch noch mitspielen). Wollen wir aufhören mit dem Fortschritt - oder mit ihm, auf andre (aber welche?) Weise, allererst anfangen? Könnten wir überhaupt aufhören, angesichts der Verwüstungen, die die bisherigen Fortschritte, in den bisher üblichen Formen, angerichtet haben? Wie soll künftig produziert werden - im Grundsatz so wie jetzt - oder was soll anders werden? Auf die Frage sollten massenhaft konsensfähige Antworten (zumindest im Prinzip) vorliegen, wenn die (Welt)Produzentenschaft sich Kontrolle über ihre aktuellen Produktionsmittel verschafft. (Also lieber nicht: erst Kontrolle (durch wen?), und dann sehen wir (aber dann wer?) weiter...). Meine Einleitung deutet es ja an: Ich sehe Probleme, die mit dem Kapitalismus nicht verschwinden. Die ihn vielmehr in mancherlei Hinsicht haben notwendig erscheinen lassen...)

13. Wenn es um unsere "Eigengesetzlichkeit" geht, haben wir wenig andres als die Maxime, dass, sich an unsere gefühlten Bedürfnisse zu halten und sie erfüllen zu können, die einzige Art und Weise ist, wie Regeln für unsere "Selbsterhaltung" gefunden werden können. Denn selbst die Beurteilung, ob wir "krank" oder "belastet" sind, setzt erst einmal etwas voraus: nämlich einen Normalzustand namens Gesundheit, in dem Bedürfnis-Befriedigung und Einhaltung der bekannten, von langer Hand gelernten Anforderungen für "normales Funktionieren" unseres Körpers*) sicherstellen, dass sich unsere gewohnten Handlungsbereitschaften (incl Leistungsreserven für besondere Fälle) wieder herstellen. "Kranksein" ist nur die Abweichung von dieser gewohnten Normalfunktion, in der Bedürfnis-befriedigende Aktivität und Erholung ineinandergreifen - wir suchen allenfalls nach Voraussetzungen, unter denen Störungen dieses bekannten Normalzustands auftreten, um sie möglichst nicht vorkommen zu lassen, oder sie zu meiden. (Also Bedingungen dieser unserer "Gesundheit".)
Bedürfnisse und gefühlte Leistungsgrenzen sind dabei nicht einfach mehr oder weniger zuverlässige An- und Vorzeichen für "auf die gewohnte Weise nachlassende Körperfunktionen"; also nicht so wie sonst die diversen Anzeigen eines (sich verschlechternden) Funktionszustands technischer Geräte oder benutzter Naturmaterialien, etwa Zeiger, die auf einen Nullpunkt zuwandern, oder eine Indikatorsubstanz, die sich immer stärker verfärbt. Sondern der durch Spüren "angezeigte" ist immer der unmittelbar verwendbare - oder eben nicht mehr verwendbare Handlungsspielraum: Was sich anFÜHLT wie "ich kann nicht mehr", IST auch sehr nahe am realen Nicht-mehr-Können. Hat man sowas öfter erfahren, versucht man garnicht mehr erst, die Grenze auszutesten, bei der man sich zB "völlig ausser Atem hinfallen lassen muss, weil man nicht mal mehr stehen kann" (der gewiefte Sportsmensch zB weiss dann, dass er völlig "laktatübersäuert" ist... als ob das zur Erschöpfung was hinzutäte...). Man SPÜRT nämlich, auch ohne hinzusehen, wie die Bewegungen nicht mehr fliessen, und EIGENTLICH schon stark verlangsamt wären, wenn man nicht... sich immer stärker anstrengen würde; was zugleich merklich die Fähigkeiten einschränkt, andere Tätigkeiten gleichzeitig zu vollziehen, zb sich Gedanken durch den Kopf gehen zu lassen, während man läuft. Stattdessen richtet sich alle Aufmerksamkeit ("Wille") zunehmend auf die Fortsetzung der ermüdeten Aktivität, und die - hoffentlich äusserst starken - Gründe und Motive, trotz allen Abbruchdrangs weiterzumachen.
(Dasselbe kann auch mit umgekehrtem Vorzeichen passieren - wenn es gilt, einen Reiz/Drang zu handeln (zu husten, eine juckende Stelle zu kratzen, vor einer Gefahr wegzulaufen usw) aus "guten Gründen und starken Motiven" zu unterdrücken; oder wenn man trotz des starken Bedürfnisses aufzugeben (aus Enttäuschung und Desinteresse, Langeweile...) weiter "durchhält" und "sich zwingt".)
Der Wunsch oder alsbald Drang, dem gespürten Bedürfnis nachzugeben, wächst also mit seiner Nichterfüllung - Handeln, Leisten wird merklich beeinträchtigt, immer weniger kann gleichzeitig getan werden (oder eben nur noch in eingeschränkter Qualität: Arbeits- und Verkehrsunfälle sind programmiert, Fehlhandlungen, "sich nicht mehr im Griff haben" usw).
Wir brauchen also GUTE GRÜNDE, STARKE MOTIVE, um diesem sich fühlbar machenden Wunsch/Drang NICHT nachzugeben und, etwa, eine Aktivität fortzusetzen (oder aber dem Drang nachzugeben), "koste es was es wolle", womöglich bis zum Zusammenbruch unserer Handlungsfähigkeit (Zusammenbruch der Handlungsfähigkeit wenigstens in DIESER Dimension: "ich KANN das Gewicht nicht länger halten", "ich MUSS jetzt mal was andres machen usw).
*) Das, was man sonst auch "(Homöostase-)Bedürfnisse" nennt, solche nämlich, deren "Nichtbeachtung" ganz unmittelbar körperlich krankmacht, sollte man eigentlich lieber "Gesundheitsbedingungen" oder "allgemeine Voraussetzungen der Handlungsfähigkeit überhaupt" nennen: (Bedürfnis nach) Essen und Trinken (was schmeckt), nicht zu kalt oder warm haben, Schlafen zur üblichen Zeit in der üblichen Dauer, keine zu heftigen Sinnesreize (womöglich dauerhaft-intensiv oder plötzlich-unregelmässig), Einhalten von Erholungspausen, kein drohende oder tatsächliche Einwirkung von bekannten Schmerz- uä Ursachen, ohne ausweichen zu können...
vgl https://selbstbestimmung-als-aufgabe.de ... e-maengel/ Absatz 23ff.


14. Solche guten Gründe und starken Motive, Bedürfnisse, Neigungen, Drang-Zustände zu übergehen... begegnen uns normalerweise in Gestalt von - ANDEREN solchen Bedürfnissen, Neigungen, Drang-Zuständen - nur solche, "noch stärkere" können übergangsweise das Nachgeben gegenüber anwachsenden Bedürfnisen usw verhindern.
Solche starken, drängenden und rational erscheinenden Bedürfnisse zur Bedürfnis- und Drang-Unterdrückung werden uns meist geliefert in zwei Arten von Situationen:
Unterleistung/(Selbst)Unterforderung: der für eine Aufgabe (noch) verfügbare bzw dafür vorgesehene Handlungsspielraum und/oder Handlungsaufwand ist spürbar zu gering; oder
Überleistung(Selbst)Überforderung: der für eine Aufgabe genutzte Teil des Gesamt-Handlungsspielraums/aufwands kommt ans Limit, und das womöglich chronisch (und dadurch immer wieder so darüber hinaus, in den Reservenbereich, dass Erschöpfungs- und Zusammenbruchsphasen eingeplant werden müssen).
Es ist klar, dass zwischen Unter- und Überleistungs-Situationen Zusammenhänge bestehen:
Wenn durch Überanstrengung (länger als gedacht andauernd) der dafür vorgesehene Handlungsspielraum einbricht, kann eine Unterleistungs-Situation eintreten, man kann oder will nicht mehr;
wenn man merkt, dass man viel mehr Kraft investieren muss oder müsste, um den Anforderungen zu genügen (dh. wenn man die Unterleistung bemerkt), steigert man den Einsatz, um den bisherigen Ausfall wieder gut zu machen, auf Hochleistungsniveau (also in die Überleistung). Andernfalls stellt sich der Eindruck, zumindest die Erwartung ein, dass die Unterlassung Folgen hat - zusammen mit dem zugehörigen (durchaus bedrängenden) Gefühl. So natürlich auch nach dem Einbruch im erstgenannten Fall.
Ich nenne solche nicht-ursprünglichen Bedürfnisse, die aber starke Antriebe (Drangzustände) darstellen, um den genuinen Bedürfnissen nicht nachzugeben, KOMPENSATORISCHE. Die Tatsache, dass wir genuine, "eigentliche" und ursprüngliche Bedürfnisse einerseits, und solche kompensatorischen andererseits nicht unterscheiden können, begründet das allgemein heute vorherrschende Misstrauen gegen die "Echtheit" von Bedürfnissen.

15. Es sind generell die charakteristischen Phasen der Arbeit (zur Erfüllung unserer Aufgaben), mit denen spezielle solche kompensatorischen Bedürfniskonflikte verbunden sind:
a) alles Arbeiten und Produzieren hat einen Routineanteil, der kann abwechslungsreich sein - aber nicht zu sehr: Beschleunigungen und Verdichtungen dieser Abwechslung führen in einen überreizten Dauerzustand, der oft mit Bedarf nach ebenso verdichteten "süchtigen" Kompensations-Erlebnissen...
(oft solchen, die physiologisch der Dauer-"Kampfsituation" entsprechen (Appetit, Bewegungsdrang, Sex), oder aber die betäuben, ruhigstellen, ablenken in Richtung "eintönig-beanspruchender", also eigentlich langweiliger Aktivität)
...einhergeht, die dann ungut auffallen. In Wahrheit ist die ganze überdrehte Lebensform "süchtig" entgleist. Aber auch unterfordernd, eintönig, bornierend kann die Tätigkeit (oder Anforderung sein): der Drang nach (dann uU wieder süchtiger) Abwechslung wächst, der dann, wenn weiter unbefriedigt, mit quälender Langeweile (paradoxerweise eben auch ein Drangzustand) einhergehen kann. Langeweile, Überdruss, im Extremfall Ekel stellt sich aber auch ein, wenn die Ressourcen für eine normale Routine-Aktivität (Haushalt?) oder gar eine verdichtete Version von "Abwechslung" in den Formaten, die einem angeboten werden (zB Bildungsfernsehen, Sport/Spiele) nicht mehr reichen, und der Antrieb keine angemessene Betätigungsform mehr findet. Wird mehr Antrieb und Energie mobilisiert, um Arbeits-und Genussmöglichkeiten im Alltag zu verdichten und beschleunigen, kippt man in Sucht, wird die Beschleunigung zu stark, kommen Ekel und Überdruss, auf höherer Ebene, zurück.
b) Im Rahmen einer gelungen "abwechslungsreichen" Routine stellen sich Unterbrechungen ein, die man als "lösbares (möglicherweise interessantes) Problem" charakterisieren könnte, nicht selten suchen wir solche problematischen, den Normal-Ablauf gefährdenden Unterbrechungen sogar vorgreifend, prophylaktisch, auf. Tun wir das zu sehr, wird unser Handeln immer pedantischer, perfektionistischer, tunnelblick-artiger mithin zwanghafter (Zwang: auch ein Drang); nehmen Probleme überhand, von selbst sich einstellende und/oder auch sinnvollerweise vorabzu lösende, so dass man ihrer nicht mehr Herr wird, stellt sich Angst oder gar Panik ein. Wenn hier Handlungsspielraum mobilisiert wird, um die aufgelaufene Problemfülle abzuarbeiten, verfällt man in Zwanghaftigkeit. Reicht die nicht aus, kommt die Angst zurück...
c) Die Abwechslung im Arbeitsalltag mit Problemlöse-Charakter machen uns bekannt mit bislang unbekannten Aspekten unserer Umgebung. Die reizen zu ihrer Erforschung, sie wecken unser Interesse, soweit sie uns unabsichtlich begegnen, hingegen fordern sie dazu auf, wenn sich zeigt, wieviel mehr wir noch wissen sollten, um weiterführend Probleme lösen zu können. Beides sind, wenn auch ganz unterschiedliche Aspekte, von NeuGIER: die eine, bei der wir unseren ganz persönlichen Interessen nachgehen, die andre solchen, die sich aus unserer bereits vorhandenen und ergänzungsbedürftigen Sachkenntnis ergeben. Sich mit dem persönlich Interessierenden allzusehr abgeben, kann bedeuten, den (dichten) Zugang zur Welt (dem Aufregend-Interessanten in ihr) zu verlieren, hingegen jemand, der nichts andres tut, als systematisch Sachfragen nachzugehen, vernachlässigt seine eignen Fragestellungen. Das eine kann im schlimmsten Fall in Depression (Wehmut, SehnSUCHT) münden, das andre in "Selbstverleugnung", workoholism, "Manie". Und auch hier stellt sich , im extremfall, die aus a und b bekannte Kipp-Bewegung ein...
d) Die Fülle an Daten und Erfahrungen, die wir auf welche der beiden Weisen auch immer hinzuerwerben, zieht früher oder später das Bedürfnis nach sich, sie einzuordnen, Erklärungen und überhaupt allgemeine Regeln (oder regelhafte Ausnahmen: Regeldifferenzierungen) zu finden, nach denen wir (Rückkehr in a, ein Zyklus deutet sich an) unsere Routinen ausdifferenzieren und verfeinern können. Hier haben wir eine spezielle Art der Perfektion, die man Klarheit, Übersicht, Einsehbarkeit nennen kann; wenn wir die erreicht zu haben glauben, uns also für urteilsfähig (und in dieser "theoretischen" Hinsicht einer Sache gewachsen) halten, und dann vom Gegenteil überrascht werden, tritt dranghaft das Bedürfnis ein, den Zustand (der eigenen Klarheit, oder der Anerkennung durch andre) beschleunigt wiederherzustellen: Ungeduld, gegenüber Einwendern gern auch als Ärgerlichkeit, Rechthaberei zum Ausdruck gebracht, die sich in eine Rundum-Verteidigungshaltung steigern kann, wo ständig aus jeder Richtung eine Bestreitung des eigenen feststehenden Urteils (oder sogar schlimmere Widerstände dagegen) erwartet wird: Argwohn, Paranoia. Die andre Seite ist, dass die Fülle an Stoff, der zu bewältigen wäre, erdrückend werden kann: die Aufgabe, das alles beschleunigt (womöglich durch eine einzige Riesenanstrengung an Konzentration) zu verstehen oder auseinanderhalten zu können, führt in Verwirrung, Verworrenheit, schlimmstenfalls Faselei und Verrücktheit ("Psychose"). In stark entgleisten Situationen (wenn der Anspruch auf Einsicht in eine Überfülle an Material trotz fehlender Erfüllbarkeit aufrechterhalten wird) setzt wieder das Hin und Her zwischen den Extremzuständen ein...

16. Die "kompensatorischen" Drangzustände und Paare aus solchen: Sucht und Überdruss, Zwang und Angst, workoholism und Sehnsucht, Verworrenheit und Ungeduld, entspringen, so wurde in 14 behauptet, einem spürbaren Missverhältnis zwischen Anforderungen und Handlungsbereitschaften: entweder die Anforderungen sind zu hoch (Überforderung, Überleistung), oder die (zunächst oder endgültig vorgesehenen) Bereitschaften zu gering (Unterleistung, (Selbst)Unterforderung).
Die Anforderungen, die so etwas nach sich ziehen (von ihnen gleich mehr, in 17), sind offenbar solche, die Ungleichgewichte in der Verteilung von Handlungsbereitschaften fördern - nicht nur, indem sie uns in EINER der genannten Phasen ans Limit treiben; sondern uns obendrein dazu zwingen, all unsre Handlungsfähigkeit darauf zu konzentrieren, aufkosten ihrer Einsetzbarkeit in den anderen Phasen: sodass Einseitigkeit eintritt, mit der Folge der "Unterleistung" in andern Hinsichten. So hat wohl jeder sein ganz spezielles Profil an Kompensationsbedarf. Aber welche "genuinen Bedürfnisse" (wenn man nicht gleich die "normalen Gesundheits-Voraussetzungen", die sogenannten Homöstase-Bedürfnisse mit dazu zählen möchte) werden denn da an der Erfüllung gehindert? Wa würden wi rgerne tun, wenn nicht uns starke Motive in Gestalt der kompensatorischen drangzustände abhalten würden?
Die Antwort steht schon da: Es ist in allen vier Arbeits-Phasen a-d die Mitte, zwischen den Extremen:
a') wir arbeiten gerne erstmal im Rahmen abwechslungsreicher Routine-Tätigkeiten, einer (Reproduktions-)"Praxis" (also einer, die uns unbefristet, ohne unmittelbare Sorge weiterzuleben gestattet), die wir beherrschen lernen;
b') im Mass, wie wir uns damit gut auskennen, dürfen darin dann auch bewältigbare Probleme auftauchen, von selbst sich einstellende oder zunehemnd solche, die wir selbst vorwegnehmen;
c') wenn wir dann den interessanten Fragen, die sich dabei ergeben, anfangen nachzugehen, auch ohne unmittelbaren Problemdruck, sollten die Anschluss haben an das, was wir schon wissen, aber auch vorher unbekannte Horizonte eröffnen (denen wir uns, entsprechende Freiräume vorausgesetzt, gerne zuwenden);
d') wenn unser Gesamtwissen dann so erweitert ist, sollten wir Musse haben, um klar einsehbare Erklärungen zu suchen, und überhaupt allgemeine Begriffe (oder regelhafte Ausnahmen: Regeldifferenzierungen; aber auch Hypothesen, Strategieentwürfe usw), die uns Wege weisen, wie und warum und wie weit das bislang Gewusste als Ganzes Sinn macht - als sinnvolle Erweiterung unserer bestehenden Praxisregeln (sodass wir zuletzt den Prozess, mit der so differenzierten Praxis, neu bei a' beginnen können...).
Mit anderen Worten: die mit angemessen verteilten Handlungsbereitschaften, nicht-überfordernd gestaltete Zuwendung zu den Aufgaben de jeweiligen Phase ist demnach Inhalt unsrer GENUINEN BEDÜRFNISSE.
Und die "kompensatorischen" Bedürfnisse und Dranzustände stehen ihnen entgegen, und gebieten, allem Anschein nach, immer wieder, die Rückkehr zur genuinen Bedürfnisbefriedigung aufzugeben. Aber welches sind die Anforderungen, die immerzu zu den "kompensatorisch entgleisenden Missverhältnissen zu den normalen Handlungsbereitschaften" führen?
===========================================================================
Übersicht:
Langeweile – Routine – Mitte – Abwechslung – Überbeschleunigung SUCHT
EKEL
ÜBERDRUSS

ANGST –akute Probleme lösen - Mitte – Probleme vorhersehen – Überkonzentration ZWANG


Depression – Selbstvoll – Mitte – Forschungsziele – Selbstverleugnung WORKOHOLISM, MANIE
Sehnsucht, endung
Wehmut

W: Begriffs – Klarheit/ – Mitte – Begriffsreichtum – Verwirrung PSYCHOSE
verarmung Übersicht
ÄRGER,
UNGEDULD
PARANOIA
Hans Christoph Guth

Antworten

Zurück zu „HCGuth“