Re: Jochen Mitschka: Ist Gewalt die Rettung des Grundgesetzes?
Verfasst: 09.12.2021, 20:28
Ist Gewalt die Rettung des Grundgesetzes?
Jochen Mitschka, 09.12.2021
https://apolut.net/ist-gewalt-die-rettu ... -mitschka/
geschrieben fuer Debattenraum.eu und fb-gruppen
Lieber Jochen,
meinen grossen dank fuer deinen Text. Aber das Wesentliche auf diesem Weg fehlt: Die Selbstorganisation der Bevoelkerungen fuer ihre Oekonomie.
Die Oekonomie wird immer das Primat bleiben. Und, in der Art, wie die Oekonomie organisiert wird, entsteht der politische Ueberbau. Daraus folgt notwendig, wenn die Oekonomie privat organisiert wird, dann braucht sie einen Staatsapparat, der die private Organisation gegen die Bevoelkerung schuetzt. Und weil dieser Staatsapparat immer parasitaer ist, kann er nur von denen gestaltet werden, die es vermoegen, ihn zu unterhalten. Jetzt unabhaengig davon, woher sie sich dieses Vermoegen holen.
Alle elitaeren Herrschaftstrukturen ruhen auf der Zerstoerung der lokalen oekonomischen Unabhaengigkeit. Auch die Konzentration in den Staedten ist nur diesem Zweck geschuldet.
Daneben gibt es eine weitere Treibkraft. Alle elitaeren Herrschaftsstrukturen ruhen auf dem Prozess der Zentralisierung.
Das sind so die generellen Bedingungen sowohl fuer eine elitaere Herrschaft wie, in der Negation, fuer eine demokratische Selbstorganisation der Bevoelkerung. Demokratie und Staat zusammen geht nicht. Die Konstruktion staatlicher Apparate, ruhend auf dem roemischen Staatsrecht, hat eine wesentliche Grundlage: Von den Eliten, fuer die Eliten, gegen die Bevoelkerung. Das war die Basis fuer Cicero und Machiavelli. Das ist auch die Basis fuer die oesterreichische Schule fuer Oekonomie.
Wenn wir uns fuer eine Demokratie entscheiden, muessen wir uns gegen einen Staat entscheiden. Schon an dieser Stelle stossen wir auf grosse Schwierigkeiten, weil die staatlichen Konstrukte das parasitaere Dasein zu ihrer Existenzform erheben.
Noch groesser werden die Schwierigkeiten, insbesondere in den hoch zentrierten, industriell organisierten Regionen, wenn es um die Selbstermaechtigung zur Selbstorganisation lokaler und lokal-regionaler Oekonomien geht.
Fuer mich ist die Asymetrie der Gewaltpotentiale Staat gegen Bevoelkerung eher eine Frage der Technologie. Die Asymetrie des Unterstuetzungspotentials der "Massen" fuer Staat oder Widerstand und Selbstermaechtigung ist von einer nachvollziehbaren positiven Perspektive abhaengig. Das gilt vor allem fuer erfolgreiche Subversionsakte, gegen etwas und/oder fuer etwas.
Es macht keinen Sinn, unbewaffnet und wehrlos sich einer Meute von Gewaltakteuren der Staatsapparate in den Weg zu stellen. Wenn unsere Kraefte klein sind, muessen auch die Aktionen klein gehalten werden. Aber immer mit der Vorbedingung, staerker wie unser konkreter Gegner zu sein.
Das fuehrt notwendig zu einer hohen Parallelitaet und extremen Dezentralisierung. Und genau das ist auch das Kennzeichen unserer Strategie im oekonomischen.
Elitaere Herrschaftsstrukturen brauchen die Zentralisierung zur Monopolisierung. Wir brauchen die Dezentralisierung zur Demonopolisierung, also zur Vielfalt lokal souverener Einheiten.
ps: Ich kann auf apolut.net nicht schreiben, weil ich da gesperrt bin wie vorher bei KenFm.
mit lieben gruessen, willi
Asuncion, Paraguay
Jochen Mitschka, 09.12.2021
https://apolut.net/ist-gewalt-die-rettu ... -mitschka/
geschrieben fuer Debattenraum.eu und fb-gruppen
Lieber Jochen,
meinen grossen dank fuer deinen Text. Aber das Wesentliche auf diesem Weg fehlt: Die Selbstorganisation der Bevoelkerungen fuer ihre Oekonomie.
Die Oekonomie wird immer das Primat bleiben. Und, in der Art, wie die Oekonomie organisiert wird, entsteht der politische Ueberbau. Daraus folgt notwendig, wenn die Oekonomie privat organisiert wird, dann braucht sie einen Staatsapparat, der die private Organisation gegen die Bevoelkerung schuetzt. Und weil dieser Staatsapparat immer parasitaer ist, kann er nur von denen gestaltet werden, die es vermoegen, ihn zu unterhalten. Jetzt unabhaengig davon, woher sie sich dieses Vermoegen holen.
Alle elitaeren Herrschaftstrukturen ruhen auf der Zerstoerung der lokalen oekonomischen Unabhaengigkeit. Auch die Konzentration in den Staedten ist nur diesem Zweck geschuldet.
Daneben gibt es eine weitere Treibkraft. Alle elitaeren Herrschaftsstrukturen ruhen auf dem Prozess der Zentralisierung.
Das sind so die generellen Bedingungen sowohl fuer eine elitaere Herrschaft wie, in der Negation, fuer eine demokratische Selbstorganisation der Bevoelkerung. Demokratie und Staat zusammen geht nicht. Die Konstruktion staatlicher Apparate, ruhend auf dem roemischen Staatsrecht, hat eine wesentliche Grundlage: Von den Eliten, fuer die Eliten, gegen die Bevoelkerung. Das war die Basis fuer Cicero und Machiavelli. Das ist auch die Basis fuer die oesterreichische Schule fuer Oekonomie.
Wenn wir uns fuer eine Demokratie entscheiden, muessen wir uns gegen einen Staat entscheiden. Schon an dieser Stelle stossen wir auf grosse Schwierigkeiten, weil die staatlichen Konstrukte das parasitaere Dasein zu ihrer Existenzform erheben.
Noch groesser werden die Schwierigkeiten, insbesondere in den hoch zentrierten, industriell organisierten Regionen, wenn es um die Selbstermaechtigung zur Selbstorganisation lokaler und lokal-regionaler Oekonomien geht.
Fuer mich ist die Asymetrie der Gewaltpotentiale Staat gegen Bevoelkerung eher eine Frage der Technologie. Die Asymetrie des Unterstuetzungspotentials der "Massen" fuer Staat oder Widerstand und Selbstermaechtigung ist von einer nachvollziehbaren positiven Perspektive abhaengig. Das gilt vor allem fuer erfolgreiche Subversionsakte, gegen etwas und/oder fuer etwas.
Es macht keinen Sinn, unbewaffnet und wehrlos sich einer Meute von Gewaltakteuren der Staatsapparate in den Weg zu stellen. Wenn unsere Kraefte klein sind, muessen auch die Aktionen klein gehalten werden. Aber immer mit der Vorbedingung, staerker wie unser konkreter Gegner zu sein.
Das fuehrt notwendig zu einer hohen Parallelitaet und extremen Dezentralisierung. Und genau das ist auch das Kennzeichen unserer Strategie im oekonomischen.
Elitaere Herrschaftsstrukturen brauchen die Zentralisierung zur Monopolisierung. Wir brauchen die Dezentralisierung zur Demonopolisierung, also zur Vielfalt lokal souverener Einheiten.
ps: Ich kann auf apolut.net nicht schreiben, weil ich da gesperrt bin wie vorher bei KenFm.
mit lieben gruessen, willi
Asuncion, Paraguay