Die neue Partei Widerstand 2020 - was ist davon zu halten?
Verfasst: 01.05.2020, 17:31
Am 21.04.2020 (lt. Satzung) hat sich unter dem Namen "Widerstand 2020" eine neue Partei gegründet. Einer der Gründer ist der bekannte Kritiker der deutschen Corona-Strategie, der Arzt Dr. Bodo Schiffmann. Dem aktuell sehr hohen Interesse an diesem Thema und der rasant steigenden Bekanntheit von Dr. Schiffmann ist es vermutlich zu verdanken, dass bis jetzt bereits 70.000 neue Mitglieder beigetreten sind. das sind mehr Mitglieder als zB Die Linke oder die AfD derzeit haben.
Neugierig geworden, habe ich mich auf der Webseite von Widerstand 2020 etwas umgeschaut.
Was da steht, finde ich allerdings nicht überzeugend.
- "Wir wollen anders sein." Das ist nichtssagend. Anders als wer oder was? Die AfD will auch anders sein.
Auf der Seite "kurz & knapp" steht:
- "Beim Widerstand2020 hat jeder das Recht, seine Meinung zu äußern!" - Ja ist das was Neues?
- "Die Freiheit steht über allem" - Klingt sehr nach FDP. Die Frage ist doch, welche und wessen Freiheit gemeint ist. ZB auch die Freiheit, andere zu betrügen, auszubeuten und grenzenlos Kapital und damit persönliche Macht zu kumulieren? - Neoliberale Freiheit also?
Technisch soll die Entscheidungsfindung wohl wie bei den Piraten ablaufen. Na ja ...
Generell fehlt jeder Hinweis, wie die neue Partei sich zu wichtigen Themen wie Friedenspolitik, Altersversorgung, Sozialabsicherung, Umweltpolitik, Steuern & Finanzpolitik positionieren will. Etwas ändern wollen reicht nicht, die Frage ist doch: in welche Richtung?
Ist Widerstand 2020 überhaupt eine linke Partei? Mit dem was bisher da steht, könnten sich vermutlich auch viele Rechte und Neoliberale identifizieren.
Prinzipiell halte ich auch nichts davon, wenn jeder mit seinen persönlichen Impulsen gleich eine neue Partei oder Bewegung gründen will. Das ist wie bei einer Erfindung. Wenn ich mit einer innovativen Idee komme, muss ich doch auch erst einmal schauen, ob schon jemand anders auf dieselbe Idee gekommen ist. Statt jedesmal was neues anzufangen, kann ich mich da ja vielleicht anschließen.
Mit aufstehen haben wir doch schon eine linke Sammlungsbewegung. Wer etwas nach links bewegen will, sollte bei uns mitmachen.
Wer sich parteipolitisch organisieren will, kann das in einer der mehr oder weniger links orientierten Parteien tun - Linke, SPD, Grüne, Piraten. Und daran mitarbeiten, dass diese Parteien echt linke Politik vertreten. Daran, wie auch von außerhalb der Parteien, wirken wir Aufsteher:innen ebenfalls darauf hin, dass sich das gesamte Entscheidungsspektrum in der Politik wieder nach links verschiebt. Wir müssen allerdings noch viel effektiver werden und auch auf Bundesebene zu einer wirksamen Kraft werden. Daran arbeiten wir derzeit mit unserem Projekt einer bundesweiten Vernetzung der aufstehen Ortsgruppen - leider allerdings etwas gebremst durch Corona. Aber bremsen heißt nicht stehen bleiben. Und schon gar nicht hinsetzen.
Kräfte bündeln ist der richtige Weg! Eine weitere Zersplitterung kann uns nur schwächen.
Bitte beachtet auch die Diskussion zu meinem fast gleich lautenden Artikel im Brandenburger aufstehen-Forum https://aufstehen-brandenburg.org/forum ... 1#post3601.
Neugierig geworden, habe ich mich auf der Webseite von Widerstand 2020 etwas umgeschaut.
Was da steht, finde ich allerdings nicht überzeugend.
- "Wir wollen anders sein." Das ist nichtssagend. Anders als wer oder was? Die AfD will auch anders sein.
Auf der Seite "kurz & knapp" steht:
- "Beim Widerstand2020 hat jeder das Recht, seine Meinung zu äußern!" - Ja ist das was Neues?
- "Die Freiheit steht über allem" - Klingt sehr nach FDP. Die Frage ist doch, welche und wessen Freiheit gemeint ist. ZB auch die Freiheit, andere zu betrügen, auszubeuten und grenzenlos Kapital und damit persönliche Macht zu kumulieren? - Neoliberale Freiheit also?
Technisch soll die Entscheidungsfindung wohl wie bei den Piraten ablaufen. Na ja ...
Generell fehlt jeder Hinweis, wie die neue Partei sich zu wichtigen Themen wie Friedenspolitik, Altersversorgung, Sozialabsicherung, Umweltpolitik, Steuern & Finanzpolitik positionieren will. Etwas ändern wollen reicht nicht, die Frage ist doch: in welche Richtung?
Ist Widerstand 2020 überhaupt eine linke Partei? Mit dem was bisher da steht, könnten sich vermutlich auch viele Rechte und Neoliberale identifizieren.
Prinzipiell halte ich auch nichts davon, wenn jeder mit seinen persönlichen Impulsen gleich eine neue Partei oder Bewegung gründen will. Das ist wie bei einer Erfindung. Wenn ich mit einer innovativen Idee komme, muss ich doch auch erst einmal schauen, ob schon jemand anders auf dieselbe Idee gekommen ist. Statt jedesmal was neues anzufangen, kann ich mich da ja vielleicht anschließen.
Mit aufstehen haben wir doch schon eine linke Sammlungsbewegung. Wer etwas nach links bewegen will, sollte bei uns mitmachen.
Wer sich parteipolitisch organisieren will, kann das in einer der mehr oder weniger links orientierten Parteien tun - Linke, SPD, Grüne, Piraten. Und daran mitarbeiten, dass diese Parteien echt linke Politik vertreten. Daran, wie auch von außerhalb der Parteien, wirken wir Aufsteher:innen ebenfalls darauf hin, dass sich das gesamte Entscheidungsspektrum in der Politik wieder nach links verschiebt. Wir müssen allerdings noch viel effektiver werden und auch auf Bundesebene zu einer wirksamen Kraft werden. Daran arbeiten wir derzeit mit unserem Projekt einer bundesweiten Vernetzung der aufstehen Ortsgruppen - leider allerdings etwas gebremst durch Corona. Aber bremsen heißt nicht stehen bleiben. Und schon gar nicht hinsetzen.
Kräfte bündeln ist der richtige Weg! Eine weitere Zersplitterung kann uns nur schwächen.
Bitte beachtet auch die Diskussion zu meinem fast gleich lautenden Artikel im Brandenburger aufstehen-Forum https://aufstehen-brandenburg.org/forum ... 1#post3601.