Demokratie und RechtAnselm Lenz: Unser Deutschland: Die Revolution nimmt Formen an

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willi uebelherr
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Anselm Lenz: Unser Deutschland: Die Revolution nimmt Formen an

Beitrag von willi uebelherr »

POLITIK - SCHICKSAL - RESET? mit Dirk Pohlmann, Matthias Burchardt, Kai Lüdders u. Walter van Rossum
Fairtalk, 1.4.2021
https://www.youtube.com/watch?v=vshAuMEZ6J0

Unser Deutschland: Die Revolution nimmt Formen an
Anselm Lenz, 7.4.2021
https://kenfm.de/unser-deutschland-die- ... selm-lenz/

Liebe freunde,

mit dieser kritischen Reflektion will ich nicht Anselm Lenz in seinem Optimismus stoeren, sondern auf einige Betrachtungen von ihm hinweisen, die historisch so nicht zutreffen.

"Das Corona-Regime ist der vorläufig düsterste Endpunkt einer jahrzehntelangen Abwärtsentwicklung, eine Kriegserklärung gegen das humanistische Weltbild und damit den Menschen als solchen."

Menschen koennen keine Kriegserklaerung gegen "Weltbilder" erklaeren, sondern nur gegen jene Menschen, die Traeger dieser "Weltbilder" sind. Menschen werden nicht durch "Weltbilder" Menschen, sondern aus ihrem Wesen und Moeglichkeiten und vermittelt ueber ihre sozialen Konditionierungen.

"Zum ersten Mal in der Geschichte kam dagegen aus der deutschen Gesellschaft frühzeitig der Impuls für die Freiheit, für die Republik, für Gewaltenteilung und Demokratie."

Auch das ist voellig falsch, weil diese Bestrebungen unsere ganze Geschichte hindurch bestimmt haben. Es entspricht unserer historischen Herkunft. Die Konzentration von materiellem Vermoegen in privaten Haenden war immer schon nur ueber Gewaltanwendung gegen die Bevoelkerung stabilisierbar und durchfuehrbar. Und in diesem Grundkonflikt stehen wir auch heute. Dafuer wurden die Staatskonstruktionen generiert, um diese Anforderungen systematisch zu betreiben und so einzelne Gruppen des Privaten, der Raeuber, zu entlasten.

Die Aufklaerung hat auch im deutschsprachigen Raum nie stattgefunden. Ihre Akteure waren nur wenige, die in ihrer Zeit allesamt mit massiver Zensur und Ausgrenzung betroffen waren. Auch darin hat sich nichts geaendert.

Auch was die Passivitaet der Vielen betrifft, hat sich in den letzten 2000 Jahren nichts geaendert. Und immer waren die staatlichen Massnahmen darauf gerichtet, den Menschen ihre oekonomische Unabhaengigkeit zu rauben oder deren Enstehung zu verhindern.

So betrachtet finden wir uns in einer Phase, wie sie allezeit stattfanden und stattfinden. Heute haben wir es damit zu tun, dass in den letzten Jahrzehnten eine Illusion aufgebaut wurde, die sich "repraesentative Demokratie" nennt. Wo den Menschen vorgetaeuscht wurde und sie sich darin wohlfuehlten, dass die Demokratie als eine Form der Diktatur zu behandeln sei.

Ich erinnere daran, dass schon Ende des 20. Jahrhunderts in allen Laenderverfassungen in Deutschland ein kommunales wirtschaften verboten wird, wenn es privaten Interessen entgegensteht.

Es geht nie um Demokratie im klassischen Sinne, einem irgendwie gearteten Ueberbau, sondern immer um den oekonomischen Unterbau. Und dieser Konflikt verstaerkt sich, wenn die Bevoelkerung den Interessen des organisierten Egoismus entgegensteht. Das sehen wir auch an den langjaehrigen Vorbereitungen dieser Corona-Wahn-Plandemie. Die Zwaenge hierfuer sind schon sehr alt und werden verstaerkt, weil die Informationsfluesse sich verselbstaendigen, was notwendig zu nicht gewuenschten Resultaten fuehrt.

Ohne diese massiven Eingriffe in die Bereiche der individuellen Lebensgestaltung waere es heute nicht zu den massiven Verwerfungen gekommen. Wir koennen dies als Ergebnis individueller Verbloedung oder Selbstueberschaetzung der Macht-Eliten werten, auch wenn beides auf das Gleiche hinauslaeuft.

Die Zwaenge zur ungehinderten Expansion ueber die formalen Normen der Geldsysteme haben zur Abloesung des Finanzsytems anfang der 1970er Jahre hin zur vollstaendigen Konstruktion des FIAT-Geldsystems gefuehrt. Das war nur notwendig, um den "Schein der Scheine", die Geldsysteme, zu erhalten. Von der Sache her wird das Geld immer virtuell erzeugt. Und mit dieser Befreiung konnte auch eine beliebige Ausdehnung erzeugt werden, die mit den realen Bedingungen nicht moeglich waere.

Die Menschen muessen etwas die Oekonomie verstehen, um auch politisch vernuenftig handeln zu koennen. Die Oekonomie hat zunaechst nichts mit Geld zu tun und wird nur mit dem virtuellen Distributionssytem damit verknuepft, das aber fuer die Stabilisierung unserer materiellen Lebensgrundlagen, der Zweck der Oekonomie, nicht notwendig ist.

"Damit hat eine echte Zivilgesellschaft die Wehrhaftigkeit demokratischen Geistes auf deutschem Boden bewiesen und ist damit erstmals in der Geschichte Vorbild und einer der ersten Anknüpfungspunkte für Demokraten weltweit."

Auch das ist falsch, weil die "Gelbwesten" in Frankreich genaus dies verkoerperten. Und wenn wir nach Latein Amerika schauen, koennen wir es schon lange sehen. Auch in Zeiten, als sich die Deutschen in ihrer Behausung noch sehr wohl zu fuehlen glaubten.

Die Aufklaerung kam nicht aus dem deutschsprachigen Raum. Auf dem historischen Pfad landen wir zunaechst in Frankreich und davor im arabisch sprechenden Raum, der all jenes gesammelt hat, was schon vorher existierte.

In allen Zeiten gab es den Kampf gegen die private Aneignung gemeinschaftlicher Ressourcen. Was sich geaendert hat ist die Verdichtung und die Moeglichkeiten erweiterter Informationsfluesse ausserhalb des Einflussbereichs der Macht-Eliten, das wir auch gut nachvollziehen koennen mit dem Buchdruck, der notwendig auch zu Raubdrucken fuehrte.

Die Tatsache, dass auch wir mit verbesserten Moeglichkeiten der globalen Kommunikation unser Anliegen, selbstbestimmt leben zu koennen, einfacher erreichen, sollte uns doch dazu fuehren, den Fokus auf die Auseinandersetzung mit unseren Gegnern zu verschieben in Richtung der Fragen kollektiver Selbstorganisation. Und das wichtigste dabei ist immer die lokale und regionale oekonomische Unabhaengigkeit, weil sie die zwingende Vorraussetzung fuer politische Unabhaengigkeit ist.

Die Lust zur Macht

In dem Video von Fairtalk spricht Dirk Pohlmann davon, dass wir uns nicht vor Macht-Ausuebung und -Gewinnung fuerchten sollten. Ein klassischer Fehler parasitaer existierender Journalisten. Fuer sie ist es ein Spiel. Macht ist immer gebunden an konzentriertes real materielles Vermoegen, um gegen einen Widerstand agieren zu koennen. Und niemals kann das unser Anliegen sein. Aus dem Ziel der "Stabilitaet der materiellen Lebensgrundlagen fuer Alle" entspringt die Anforderung, dies auch kollektiv selbst zu organisieren. Und dafuer wird fuer uns die Selbstermaechtigung zur Selbstorganisation notwendig, die sich allerdings dann an uns selbst richtet.

mit lieben gruessen, willi
Asuncion, Paraguay

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