VernetzungDiskussionsvorschlag fuer die Aufstehen Video-Aktions-Konferenz 9.8.2020

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willi uebelherr
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Diskussionsvorschlag fuer die Aufstehen Video-Aktions-Konferenz 9.8.2020

Beitrag von willi uebelherr »

Diskussionsvorschlag fuer die Aufstehen Video-Aktions-Konferenz 9.8.2020

Liebe freunde,

fuer diese Videokonferenz will ich einen Diskussions-Vorschlag einbringen, den ich nun nachfolgend etwas skizziere.

1. Das Ziel fuer Aufstehen

Die Stabilitaet der materiellen Lebensgrundlagen fue Alle in allen Regionen auf unserem Planeten. Damit rueckt die Oekonomie in den Vordergrund und das Politische ist nur das Beiwerk, wie wir dies ueber unsere Kooperationen realisieren.

Die Oekonomie ist bestimmt aus den Anforderungen unserer Koerper und hat damit eine klare Referenz. Unser Koerper ist streng den Gesetzen der Natur unterworfen. Unser Geist ist frei und hat keine Referenz. Wir koennen sie ihm geben, wenn wir gemaess dem Vorschlag von Immanuel Kant die Vernunft, Rationalitaet und Logik anwenden.

Das Politische realisiert sich ausschliesslich in unseren Koepfen und hat zunaechst keinen Bezug zur Realitaet. Wenn wir dem Vorschlag von I.Kant folgen, verhindern wir unser Abdriften in die Religionen, den Dogmatismus.

Mit der Oekonomie fuer die Stabilitaet der materiellen Lebensgrundlagen fuer Alle erschaffen wir uns eine Basis, auf der alles andere aufsetzen kann. Die Oekonomie selbst ruht auf 2 Saeulen: Die Substanzen der Natur mit ihren inneren Gesetzen, die wir formen, aber nie produzieren, und unsere Zeit, die wir dafuer einbringen. Damit ist das Verstaendnis der Gesetze der Natur fuer uns eine bedingende Vorraussetzung, um sie anwenden zu koennen.

Diese Gesetze der Natur gelten universal und global und damit liegt nahe, dass wir unser Verstaendnis dessen auch global organisieren. Ihre Anwendung und Materialisierung ist immer lokal. Daraus entsteht fuer uns das globale Netzwerk fuer freie Technologie mit den beiden Prinzipien: global denken, lokal handeln und Wissen ist immer Erbe der Menschheit (oder Welterbe).

Zur freien Technologie:
Technologie: Die Materialisation der Gesetze der Natur.
Frei: Frei fuer jede Person, sich daran zu beteiligen und unabhaengig davon frei fuer jede Person, die Ergebnisse zu nutzen.

2. Einige philosophische Grundlagen fuer uns

Wir koennen konkrete Gestaltungsformen unserer Zukunft nicht generalisieren, weil sie vollstaendig aus dem lokalen und lokal Regionalen bedingt sind. Aber wir koennen einige Prinzipien und Kriterien benennen, die wir anwenden, weil sie universal und global gueltig sind.

- Die Gleichwertigkeit aller Menschen. Wir koennen dies auch immer erweitern auf die gesamte Tierfamilie, deren Teil wir sind. In dieser Gleichwertigkeit ist notwendig auch die Gleichwertigkeit unserer Taetigkeiten enthalten, sofern sie notwendig und sinnvoll sind. Damit wird unsere Zeit, die wir einbringen, zum quantitativen Mass, falls uns so etwas wichtig erscheint.

- Es gibt keine Legitimation fuer privates Eigentum, und damit Ausschluss der Allgemeinheit, fuer gemeinschaftliche Ressourcen wie Land, Wasser, Natur allgemein und Wissen. Ein besonderer privater Nutzungsanspruch kann nur geltend gemacht werden auf etwas, was wir selbst herstellen. Da wir allerdings fuer Materielles immer die Substanzen der Natur benoetigen, und fuer das Wissen immer das Wissen der Menschheit, die allgemeine Gueter sind, reduziert sich unser privater Anteil nur auf die von uns aufgewandte Zeit.

- Der "politische" Souveraen in jeder Region ist immer die Bevoelkerung. Und weil dieser Souveraen nie auf einem Haufen lebt, sondern immer verteilt in den Gemeinden, sind die Gemeinden die Koerperschaften des politischen Souveraen. Damit existiert keine Instanz, die sich von aussen in die Angelegenheit einer Gemeinde einmischen kann. Regionale Anforderungen werden aus Verbuenden der daran beteiligten Gemeinden realisiert, ohne dafuer statische Konstrukte bilden zu muessen.

- Die Entwicklung der Autonomie der Subjekte. Gemeinschaften bestehen aus Individuen und werden nur dadurch autonom, wenn ihre Mitglieder autonom sind. Wir erkennen an, dass wir als Individuen nur in Gemeinschaften existieren koennen und deren Grad der Autonomie notwendig vom Grad der Autonomie ihrer Elemente abhaengt.

3. Einiges zur Transformation

Alle menschlichen Gemeinschaften sind organisiert entlang bestimmter Prinzipien und enthalten ein Beharrungsvermoegen darauf. Eine evolutionaere Transformation, also in kontinuierlich kleinen Schritten, braucht so betrachtet eine bestimmte Saettigung der Widersprueche, um dann ploetzlich einen Schub zu vollziehen, der das Beharrungsvermoegen ueberwindet. Das sind die Treppen, die unter jeder Entwicklungskurve sich verstecken.

Wenn die Spruenge zu gross werden, was wir bei einer revolutionaeren Aktionsform sehen, die bei extremem Beharrungsvermoegen durchaus notwendig werden kann, besteht die Gefahr, ueber das tragbare und gestaltbare Ziel hinaus zu schiessen. Aus diesem Grunde bevorzuge ich evolutionaere Transformationsprozesse, die dann fuer die Vielen in Ruhe und Musse gestaltbar bleiben. Revolutionaere Transformationsprozesse sind dann nur dort spezifisch notwendig, wo extremes Beharrungsvermoegen sich konzentriert. Und in den allermeisten Fragen unserer Existenz sind diese extremen Widersprueche nicht existent, obwohl scheinbar das Wenige das Viele bestimmt.

Generell sage ich, dass wir immer auf 2 Ebenen agieren koennen:
- wir loesen unsinnige Belastungen auf, die fuer uns keinen Nutzen erwirken.
- wir schaffen neue Formen, wie wir kollektiv unsere Lebensgrundlagen stabilisieren.

Damit sind wir sehr nah zu dem Vorschlag von Richard Buckminster Fuller mit:
"Wir bekaempfen nicht das Alte, sondern schaffen etwas Neues, was das Alte ueberfluessig macht."

Zentral sind hierbei alle Bereiche, die mit der Oekonomie zu tun haben. Eine demokratisch selbstorganisierte Oekonomie setzt unser Verstaendnis der Gesetze der Natur voraus, wofuer wir zwingend freie Informationsfluesse brauchen, die wir nur ueber ein selbstorganisiertes Telekommunikationssystem in Form eines InterNet realisieren koennen, indem der freie Zugang zum Wissen und der Kommunikation gilt. Und das geht nur dadurch, dass das Private und Staatliche voellig aus diesem System verschwindet.

Das Modell dafuer ist die Volkssouveraenitaet, wie ich sie unter 2) skizziert habe. Die politisch souveraenen Gemeinden schaffen sich ihre lokalen autonomen Netzwerke, die sich dann mit den Nachbargemeinden verbinden. Damit sind die lokalen Netzwerke die konstituierenden Elemente des Internet. Die Verbindungen dienen nur zum Austausch der Daten. Diese Verbindungen sind das Netz der vielen lokalen Netze. Sternfoermige oder pyramidale Strukturen gibt es da nicht mehr.

Das gleiche Modell koennen wir in den oeffentlichen materiellen Transportsystemen anwenden wie auch in Saatgut Lagerung und Verteilung, Wassersysteme, Energiesysteme und anderes.

Aber ganz wichtig sind hierbei die Schulen und Univeristen. Als Unterscheidung gilt fuer mich nur: Schulen sind Einrichtungen, wo wir den Kindern helfen, sich autonom selbst zu organisieren. An den Universitaeten wird dies vorraus gesetzt. Studieren generell ist immer ein Akt der Selbstorganisation, ein auto-didaktischer Prozess. Wir koennen Wissen nicht abfuellen oder mit dem Loeffel fuettern. Jede Person muss die Informeationen selbst in seinem Frontallappen zum Wissen transformieren.

Fuer unsere erste telekommunikative Aktionskonferenz reicht das erstmal. Es geht mir gar nicht so sehr um eine nach aussen sichtbare Aktion, sondern um eine Aktion auf unser Inneres, um dann uns fuer eine langfristige Aktion nach Aussen zu befaehigen.

mit lieben gruessen, willi
Asuncion, Paraguay


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Re: Diskussionsvorschlag fuer die Aufstehen Video-Aktions-Konferenz 9.8.2020

Beitrag von willi uebelherr »

Liebe freunde,

eigentlich warte ich auf eine kritische Reflektion von euch fuer mein geschriebenes. Ausser natuerlich scilla.

Und wer von euch hat sich fuer die teilnahme angemeldet?

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