Ernährung, Gesundheit und PflegeHerzmuskelentzündung wegen Corona?

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scilla
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Herzmuskelentzündung wegen Corona?

Beitrag von scilla »

die BILD titelt
Corona-Studie aus Frankfurt
Bei 78 Prozent der Genesenen bleiben Herzschäden zurück
Gefahr auch bei mildem Krankheitsverlauf

www.bild.de/ratgeber/2020/ratgeber/coro ... .bild.html
100 Patienten

67 davon wurden zu Hause gesund
von diesen 67 bewirkte die Krankheit bei 18 keine und bei 49 milde Symptome

33 mussten in Krankenhaus
(damit ist diese Gruppe schon mal nicht repräsentativ,
denn normalerweise liegt der Krankenhaus-Anteil unter 20 Prozent
)

die zentrale Aussage dieser Studie ist,
daß bei 60 von 100 Menschen der Herzmuskel entzündet ist
Taken together, we demonstrate cardiac involvement in 78 patients (78%)
and ongoing myocardial inflammation in 60 patients (60%) with recent COVID-19 illness,
independent of preexisting conditions, severity and overall course of the acute illness, and the time from the original diagnosis.

jamanetwork.com/journals/jamacardiology/fullarticle/2768916
Herzmuskelentzündungen sollen typisch bei Grippe-Erkrankungen sein
Die Herzmuskelentzündung (Myokarditis) ist eine ernste Erkrankung. Sie entsteht oft in der Folge grippaler Infekte. Ihr Symptome sind häufig kaum zu erkennen, das erschwert eine schnelle Diagnose. In schweren Fällen kann die Herzmuskelentzündung eine Herzschwäche oder schwere Herzrhythmusstörungen auslösen. Dann besteht sogar die Gefahr eines plötzlichem Herztods.

www.netdoktor.de/krankheiten/herzmuskelentzuendung/
Corona als Ursache ist also naheliegend,
muss aber nicht in allen Fällen die Ursache sein

dazu ist die Gruppe zu stark vorerkrankt


Bluthochdruck bei 22 Prozent
Zucker bei 18 Prozent
Cholesterin bei 22 Prozent
Herzarterie bei 13 Prozent
Lunge bei 21 Prozent


Thomas
Administrator
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Registriert: 23.04.2020, 22:44

Re: Herzmuskelentzündung wegen Corona?

Beitrag von Thomas »

Der entscheidene Punkt ist doch, dass man auf jede Folge von Corona derzeit mit der Lupe drauf schaut und die Medien selbst Einzelfälle aufgreifen, weil sie ins gewünschte Narrativ passen.

Hier wurde eine Studie durchgeführt, allerdings ist die Teilnehmerzahl mit 100 Patienten jetzt auch noch nicht übermäßig hoch. Hinzu kommt, dass die rekrutierten Teilnehmenden im Schnitt 2,5 Monate nach ihrer Infektion in die Studie eingeschlossen wurden - nach einer solch kurzen Zeit kann man wohl kaum von Spätfolgen reden. Interessant wäre zu wissen, machen sich diese in der Studie erfassten Veränderungen in irgendeiner Form bei den Betreffenden bemerkbar (z. B. verminderte Leistungsfähigkeit)? Denn in der Studie wurden nur Blutwerte erfasst und die Struktur der Herzen wird mittels MRT, d. h. mittels bildgebender Diagnostik, dargestellt. Ob sich derartige Veränderungen auf die tatsächliche Leistungsfähigkeit auswirken, wurde nicht untersucht.

Auch die Influenza kann einiges an Spätfolgen haben, gerade im kardiovaskulären Bereich. Ob Corona in dieser Hinsicht wirklich mehr Spätfolgen hat ist aus meiner Sicht längst nicht klar. Zudem erscheint es mir reichlich unplausibel, dass Personen mit milden oder gar symptomlosen Verläufen plötzlich ganz schlimme Spätfolgen haben sollen - vielmehr passen mir derartige Aussagen einfach ein wenig zu gut in das gewünschte Narrrativ. Es soll sich niemand sicher fühlen.

Hier übrigens noch eine aktuell laufende Studie zu sogenannten Langzeitschäden (der Begriff ist im Grunde lächerlich in Anbetracht eines Zeitraus von maximal einem halben Jahr):

https://www.spektrum.de/news/langzeitsc ... obal-de-DE

Die Studie ist zwar noch nicht abgeschlossen, aber die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Schäden reversibel sind...so wie es bei einer Grippe in der Regel auch der Fall ist.

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