KriegeTürkei - Kurdistan


scilla
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Re: Türkei - Kurdistan

Beitrag von scilla »

Du meinst den fruchtbaren Halbmond

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der fruchtbare Halbmond könnte duch die Klimaerwärmung tatsächlich wieder furchtbar werden,
weil es in den Warmzeiten, global gesehen, immer feuchter ist als in den Kaltzeiten
(die Tendenz in den Niederschlägen ist bereits da)
Nach einer aktuellen Studie der Fakultät für Energie- und Umweltwissenschaften der Universität Stanford (Proceedings of the National Academy of Sciences: Marc Muller et al., 2016) haben die elf wichtigsten Wasserbecken Syriens gut die Hälfte ihres Volumens verloren. Gleichzeitig werden 47 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche nicht mehr bewässert.

www.zeit.de/wissen/umwelt/2016-12/wasse ... ettansicht
für den derzeitigen Wassermangel ist aber auch die Türkei verantwortlich
In der Grenzregion zu Syrien formen Dutzende große und kleine Ströme die Flüsse Euphrat und Tigris. Sie sind die Lebensadern für Syrien und den Irak und entspringen im türkisch-anatolischen Südosten. Dort vollzieht sich derzeit ein Bauboom der Staudämme. Gut zwölf Stauseen entstehen dort, vier davon haben Mauern mit mehr als hundert Metern Höhe.

www.zeit.de/wissen/umwelt/2016-12/wasse ... ettansicht
deshalb wäre es ja sinnvoll (= Möglichkeit 1),
wenn sich die syrischen Kurden an die Türkei angliedern

die Stauseen liegen im Gebirge auf kurdischem Gebiet !


willi uebelherr
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Re: Türkei - Kurdistan

Beitrag von willi uebelherr »

"deshalb wäre es ja sinnvoll (= Möglichkeit 1), wenn sich die syrischen Kurden an die Türkei angliedern."

[mention]scilla[/mention], auf so einen unsinn kann nur ein deutscher, oder europaeischer, Kolonialist kommen. In Syrien gab es nur wenige menschen mit kurdischer Abstammung. Die meisten davon, die heute im Norden von Syrien leben, sind Fluechtlinge aus der Ost-Tuerkei. Und dies, obwohl sie bzw. ihre Vorfahren sich zu beginn des 20 Jahrhunderts massiv an den Genozids gegen die christlich orientierte bevoelkerung in der Ost-Tuerkei beteiligt haben.

Du willst das Spiel des imperialen Gross-Britanien weiter spielen, das Sykes-Picot-Abkommen von 1915 aufwaermen? Du hast dich hier eindeutig verirrt in diesem forum. So ein reaktionaeres Gesockse kann sich hier nicht lange halten.

Generell sprechen wir hier ueber eine "demokratische Selbstorganisation" der Bevoelkerungen und spielen bei den geostrategischen Planspielen nicht mit. Und es ist doch voellig klar, dass Fluechtlinge temporaere Gaeste sind. Und das gilt auch fuer jene, die sich Kurden nennen und in NordSyrien leben. Eine Minderheit in diesem raum. Und diejenigen sich kurdisch nennenden, die im Raum von Damaskus leben, wollen mit dieser mafiosen Clan-Struktur der "Kurden" in der Ost-Tuerkei, Nord-Syrien und Nord-Irak nichts zu tun haben.

Ich kenne etwas die Ost-Tuerkei und von daher auch ihre oligarchischen Strukturen von dort. Das, was dort geschah innerhalb der Gemeinden und Regionen wirkt abstossend und nicht anziehend. Und das hat erstmal noch nichts mit der tuerkischen Land-Mafia zu tun. Das kommt noch dazu wie auch die Kollaborationen zwischen kurdischer und tuerkischer Mafia und Oligarchie.


scilla
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Re: Türkei - Kurdistan

Beitrag von scilla »

willi uebelherr hat geschrieben:
20.06.2020, 20:38
In Syrien gab es nur wenige menschen mit kurdischer Abstammung. Die meisten davon, die heute im Norden von Syrien leben, sind Fluechtlinge aus der Ost-Tuerkei.
(1) Syrien ist ein künstliches Land

(2) wenn in Nord-Syrien kurdische Flüchtlinge aus der Ost-Türkei leben sollten,
dann spricht nichts dagegen, daß diese Menschen wieder die türkische Staatsangehörigkeit annehmen

(3) zudem sagt Erdogan, daß es einen türkischen Stamm in Nord-Syrien gibt, der gerade unterdrückt würde

(1) bis (3) sprechen für den Anschluß des syrischen Kurdengebietes an die Türkei
willi uebelherr hat geschrieben:
20.06.2020, 20:38
Und diejenigen sich kurdisch nennenden, die im Raum von Damaskus leben, wollen mit dieser mafiosen Clan-Struktur der "Kurden" in der Ost-Tuerkei, Nord-Syrien und Nord-Irak nichts zu tun haben.
wenn sich die Kurden nicht grün sein sollten, spräche das gegen einen Kurdenstaat
willi uebelherr hat geschrieben:
20.06.2020, 20:38
Und das hat erstmal noch nichts mit der tuerkischen Land-Mafia zu tun. Das kommt noch dazu wie auch die Kollaborationen zwischen kurdischer und tuerkischer Mafia und Oligarchie.
eine viel zu mächtige Mafia spräche für den Anschluß des syrischen Kurdengebietes an einen die Mafia bekämpfenden Staat


willi uebelherr
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Re: Türkei - Kurdistan

Beitrag von willi uebelherr »

Hey [mention]scilla[/mention], fuer wen arbeitest du, wer bezahlt dich, welchen namen traegst du wirklich?

[mention]Thomas[/mention] und [mention]Guido[/mention] und die anderen admins, koennt ihr das mal nachpruefen? Welcher name versteckt sich hinter dem synonym "scilla"?

"Syrien ist ein künstliches Land"

Alle regionen, sofern sie sich auf ein staatliches konstrukt beziehen, sind kuenstlich. Das reale sind immer die menschen, die in gemeinden in regionen leben. Fuer uns, nicht fuer dich, heisst das, dass wir auf der seite der vielen stehen und nicht auf der seite der Wenigen, die mit ihren staatlichen Konstrukten ihre privaten herrschaftsinteressen realisieren.

"wenn in Nord-Syrien kurdische Flüchtlinge aus der Ost-Türkei leben sollten,
dann spricht nichts dagegen, daß diese Menschen wieder die türkische Staatsangehörigkeit annehmen"

All jene menschen, die vor den faschistischen Banden des tuerkischen Staatskonstrukts fliehen mussten, weil sie ihr leben selbst organisieren wollten, sollen nun sich zu Mitgliedern dieser faschistischen Banden erklaeren?

"zudem sagt Erdogan, daß es einen türkischen Stamm in Nord-Syrien gibt, der gerade unterdrückt würde"

Es gibt ueberall in SuedWest-Asien Menschen mit Abstammungslinien von den Turk-Staemmen, die ueberall unterwegs waren. Niemals kann das eine grundlage zur Bildung menschlicher gemeinschaften sein.

"eine viel zu mächtige Mafia spräche für den Anschluß des syrischen Kurdengebietes an einen die Mafia bekämpfenden Staat"

Es gibt kein "syrisches Kurdengebiet". Und welcher Staat bekaempft die Mafia? Das geht ja schon vom Prinzip her nicht, weil alle staatlichen Konstrukte Mafia-Organisationen sind.

Wenn es in diesem geografischen raum eine Gemeinschaft, eine Sozietaet, gibt, die gegen die kriminellen privaten Banden agieren, dann ist es die gemeinschaft in der region Syrien. Nur dort ist die Gleichwertigkeit der menschen garantiert. Dort finden wir das, was im osmanischen raum in vielen teilen selbstverstaendlich war.

Du, [mention]scilla[/mention], willst diese Offenheit zerstoeren, in dem du faschistische Nationalismen konstruierst, die das Gemeinsame, was alle menschen in sich tragen, nun mit der europaeischen Rassentheorie ersetzen soll. Wenn wir uns auf der kuenstlichen kopfgeburtigen Ebene von Staatskonstruktionen bewegen, verfolgen wir den privaten Raub an den Gemeinschaften. Das ist europaeische Kultur, eine Kultur der Raeuber.


scilla
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Re: Türkei - Kurdistan

Beitrag von scilla »

willi uebelherr hat geschrieben:
22.06.2020, 19:02
Hey @scilla, fuer wen arbeitest du, wer bezahlt dich, welchen namen traegst du wirklich?
bist Du du selbst?
bist Du sicher?

sitzt Du gerade nackt vor dem Computer?
wohnst Du aus freien Stücken, wie Diogenes, in der Tonne?

die Türkei modernisiert gerade ihre Kulturlandschaft in großen Schritten
Syrien fehlt das Wasser im Norden, hat aber dasselbe Ziel

Du hingegen möchtest als radikaler Kapitalismus-Verweigerer die Kurden in ihrer vorindustriellen Phase lassen


willi uebelherr
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Re: Türkei - Kurdistan

Beitrag von willi uebelherr »

Ja [mention]scilla[/mention], ich weiss, die Muslim Brotherhood zahlen gute gehaelter fuer ihre propaganda. Ich hatte mit denen schon im umfeld des Welt-Sozial-Forums zu tun. Da kam der gleiche schrott.

"die Türkei modernisiert gerade ihre Kulturlandschaft in großen Schritten"

Ja, in den gefaengnissen und Friedhoefen. Das sind ihre "Kulkturlandschaften".

"Syrien fehlt das Wasser im Norden"

Nicht nur im Norden, sondern vor allem auch im Osten. Ganz im Norden gibt es welche, die dort Staudaemme bauen, damit die weiter flussabwaerts kein Wasser mehr haben. Das ist dann "tuerkische Kultur" oder was? Es sind gangster, sonst nichts. Und viele Mitlaeufer, die sich an den Raeubereien beteiligen wollen. So wie es die West-Europaeer schon seit 500 jahren extensiv praktizieren.


scilla
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Re: Türkei - Kurdistan

Beitrag von scilla »

willi uebelherr hat geschrieben:
23.06.2020, 17:34
Ja @scilla, ich weiss, die Muslim Brotherhood zahlen gute gehaelter fuer ihre propaganda. Ich hatte mit denen schon im umfeld des Welt-Sozial-Forums zu tun. Da kam der gleiche schrott.
die Bevölkerung in einer vorindustriellen Gesellschaft lebt auf dem Land, ist also Bauer oder Hirte
es gibt viele Kinder, aber eine extrem hohe Kindersterblichkeit
die Frauen sind Gebärmaschinen und sterben meist im Wochenbett
die durchschnittliche Lebenserwartung liegt unter 60 Jahren

die Bevölkerung in einer frühindustriellen Gesellschaft explodiert,
denn die Medizin senkt die Sterblichkeit
die Bevölkerung arbeitet zunehmend im industriellen Sektor

die Bevölkerung in einer spätindustriellen Gesellschaft schrumpft,
denn aufgrund der Gleichberechtigung der Frau hat diese keine Lust mehr,
Kinder zu bekommen bzw. beginnt damit erst in ihren 30ern
die durchschnittliche Lebenserwartung liegt über 80 Jahren

de.wikipedia.org/wiki/Demografischer_Übergang
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wo stehen Deiner Ansicht nach die Kurden?

über den türkischen Stand der Entwicklung habe ich einen Text gefunden
www.berlin-institut.org/online-handbuch ... erkei.html


Thomas
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Re: Türkei - Kurdistan

Beitrag von Thomas »

willi uebelherr hat geschrieben:
22.06.2020, 19:02
@Thomas und @Guido und die anderen admins, koennt ihr das mal nachpruefen? Welcher name versteckt sich hinter dem synonym "scilla"?
Selbst wenn wir das wollten wüsste ich nicht, wie wir das anstellen sollten. Was denke ich auch gut so ist, da ich der Meinung bin, dass uns eine derartige Schnüffelei gar nicht zusteht. Zumal ich keinen Verstoß gegen die Forenregeln sehe. Was ich selbst vom Theme und der geäußerten Meinung halte ist in dieser Hinsicht belanglos, schließlich soll das Forum ja so unpolitisch wie möglich moderiert werden und eine offene Diskussonskultur bieten. Das schließt natürlich auch Meinungen ein die einem nicht gefallen.


scilla
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Türkei dreht Syrien das Wasser ab

Beitrag von scilla »

Tobias von Lossow arbeitet im Clingendael Institut (Den Haag)

Water and security,
conflict and cooperation in transboundary river basins,
hydro-politics,
weaponization of water,
natural resource management
and socio-economic development

von Lossow

"Die Türkei setzt Wasser - sowohl den Euphrat als auch Pumpstationen wie in Alouk - ein,
um ihre Macht in Syrien zu demonstrieren, zu festigen und zumindest kurzfristig auch auszubauen.
Die Türkei zeigt so auch, dass die syrisch-kurdische Selbstverwaltung nicht in der Lage ist,
die Wasserversorgung zu sichern und schwächt so deren Legitimität"

"Es gibt in der Türkei gerade keine außergewöhnlich große Wassernot, dass man sagen könnte:
Die Türken brauchen das Wasser aktuell unbedingt."

www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei- ... 91e0f6c086

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