Abrüstungheckler-koch und grässlin im gespräch

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Lotte
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heckler-koch und grässlin im gespräch

Beitrag von Lotte »

nntag, den 5. Juli 2020, sendete Radio „Cosmo“, die Gemeinschaftswelle von WDR, Radio Bremen und RBB, im Livestream Interviews mit Marco Seliger, Pressesprecher von Heckler & Koch, und Jürgen Grässlin, Kritische Aktionär*innen Heckler & Koch. Themenschwerpunkte waren Rüstungsexporte und Lizenzvergaben von Heckler & Koch in der Vergangenheit und Gegenwart, deren Opfer, die Sinnhaftigkeit und Schwächen der „Grüne-Länder-Strategie“, die Frage womöglich ethisch verantwortbarer Rüstungsexporte und die Verweigerung von Rüstungskonversion durch die H&K-Geschäftsführung.

Anbei der Link zu beiden direkt aufeinander folgenden Interviews (ohne die zwischengestreuten Musikstücke). Der Gesamtlänge beider Interviews beträgt 15:47 Minuten, siehe Homepage von RIB e.V.: https://www.rib-ev.de/2020/07/09/cosmo- ... -selinger/

Herzlichst

Jürgen Grässlin, Kritische Aktionär*innen Heckler & Koch, RüstungsInformationsBüro (RIB e.V.), DFG-VK, Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!
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scilla
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Re: heckler-koch und grässlin im gespräch

Beitrag von scilla »

wenn man akzeptiert hat,
daß jedes Land seine Armee braucht,
dann muss man auch akzeptieren,
daß es Rüstungsfirmen gibt

es ist absolut sinnvoll
den einheimischen Rüstungsfirmen vorzuschreiben,
nicht an alle Länder,
sondern nur an ausgewählte Länder zu verkaufen

die Regierung sollte sich umgekehrt bei Rüstungsimporten an diese Auswahl halten

der Vorschlag der einheimischen Rüstungsfirma Heckler & Koch,
nur an die Länder der EU bzw. der NATO zu verkaufen,
leuchtet daher zunächst ein

(1) das eigentliche Problem wird dadurch allerdings ausgeblendet:
woher weiss unsere Regierung,
welche Waffen sie einkaufen muss?

schmieren nicht in Wirklichkeit die Rüstungsfirmen die Politik,
damit sie unnötige Waffen zu überteuerten Preisen kaufen?


(2) das zweite Problem ist,
daß die Bundesregierung aus wirtschaftlichen Gründen
den Export von Waffen oder den Verkauf von Nachbaulizensen in problematische Drittländer erlaubt

das deutet darauf hin, daß die Rüstungsfirmen die Politik im Griff haben

(3) das dritte Problem ist,
daß sich die NATO verselbständigt hat

demokratisch nicht legitmierte NATO-Vertreter schreiben der Regierung vor,
wo ihre Waffen eingesetzt werden


.......

Jürgen Grässlin spricht ab 9:05

a) H & K hat früher ohne Skrupel geliefert
b) daher ist die neue H & K-Strategie ein Fortschritt
c) im Einzelfall verfolgen aber die ausgewählten Länder undemokratische Ziele
d) es wäre besser, die Auswahl an den Menschenrechten festzumachen
e) H & K beliefert daher die Türkei nicht
f) H & K wurde dafür verurteilt, daß Waffen, die nach Mexiko geliefert wurden, dort an die Drogenmafia weiterverkauft wurden
g) H & K beliefert Malaysia und Indonesien, welche wohl Menschenrechte unterdrücken
h) er wünscht sich einen Opferfond

den Opferfond finde ich Quatsch,
denn die Täter haben auch Klamotten, Autos, Handys, Nahrungsmittel ... benutzt


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Lotte
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CDE übernimmt Heckler&Koch

Beitrag von Lotte »

BREAKING NEWS ++ CDE übernimmt Heckler & Koch ++ Kritische Aktionäre äußerst skeptisch: "Barbiturat fürs Volk" ++

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Friedensfreund*innen,

heute überschlagen sich die Meldungen über Heckler & Koch. Erst publizierte SPIEGEL-Online einen Bericht über neuerliche Mängel bei Heckler & Koch-Waffen. Diesmal beim Sturmgewehr G95K (HK 416 A7) für das – aufgrund der rechtsextremen Unterwanderung einmal mehr in Verruf geratene – Kommando Spezialkräfte (KSK).

Folgenschwer ist die Neuausrichtung der Besitzverhältnisse, siehe hierzu die Pressemitteilung der Heckler & Koch AG vom heutigen Tag. Demnach hat das Bundeswirtschaftsministerium „der Compagnie de Développement de l’Eau (CDE) die Freigabe zum Erwerb eines Mehrheitsanteils an der H&K AG erteilt“.

In der Oberndorfer Führungsriege ist man über alle Maßen bemüht, die Kugel flach zu halten: Der neue Mehrheitsaktionär unterstütze den wirtschaftlichen Gesundungskurs und garantiere damit langfristige Stabilität. Auch stehe der neue Mehrheitseigner zu Standorten und zur „Grünen-Länder-Strategie“ und wolle die Technologieführerschaft von Heckler & Koch ausbauen.

Die wahren Folgen dürften allerdings weitaus gravierender sein, als die H&K-Führung der Öffentlichkeit und auch den Mitarbeitern in dieser ersten Stellungnahme weis machen will. Wer aus der Führungsebene gegangen werden wird und ob alle Mitarbeiter*innen weiterbeschäftigt werden, weist die Zukunft. Auch die Frage, ob die ehedem ausgehöhlte „Grüne-Länder-Strategie“ nur noch alibimäßig aufrecht erhalten bleibt, werden die kommenden Rüstungsexporte zeigen. Jedenfalls sind massive Zweifel an der Beruhigungstaktik des H&K-Vorsitzenden Jens Bodo Koch angebracht.

Denn die CDE ist Teil des Firmenkonglomerats des französischen Milliardärs Nicolas Walewski. Dieser wird als neuer Mehrheitseigner in der Pressemitteilung namentlich nicht einmal erwähnt. Auch das mutet mehr als merkwürdig an. Zitate, an denen sich der neue H&K-Boss Walewski messen lassen könnte, fehlen völlig.

Was aber, wenn sich Walewski als kapitalistische Heuschrecke entpuppt? Wenn sich die CDE die Rosinen aus dem Unternehmen Heckler & Koch herauspickt und weniger lukrative Unternehmenssparten zerschlägt? Was, wenn die Waffenexporte in Krisen- und Kriegsgebete wieder in altbekannter Manier hemmungs- und skrupellos fortgesetzt werden?

Kritische Aktionär*innen vermuten: Bodo Kochs Äußerungen sind erst einmal Barbiturat fürs Volk. Das Sagen aber hat fortan Nicolas Walewski von der Luxemburger Holdingsgesellschaft CDE.

Herzlichst

Jürgen Grässlin, Kritische Aktionär*innen Heckler & Koch, RüstungsInformationsBüro e.V., DFG-VK, Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!

Lesetipp: Internetbericht in der Neuen Rottweiler Zeitung vom 17.07.2020: „Walewski übernimmt Heckler und Koch (NRWZ.de+)“; siehe https://www.nrwz.de/featured/walewski-u ... och/269096

Anlage: Pressemitteilung der Heckler & Koch AG vom 17.07.2020
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