Neuigkeitenzur Diskursaktivitaet

Wichtige Informationen und Neuigkeiten rund um das Forum

HCGuth
Beiträge: 106
Registriert: 25.04.2020, 20:28

@willi: Es gibt mehr zwischen Natur und Selbstverwaltung..

Beitrag von HCGuth »

.. als deine, [mention]willi uebelherr[/mention] philosophischen Abstraktionen thematisieren. Ein bisschen erinnert deine "Debattier"-Praxis ("so gefällt es mir!") an jenen Ordinarius, der bei Prüfungen regelmässig 100% der Zeit selber redete, und sich vom Prüfling mit den Worten verabschiedete: Mit Ihnen konnte man sich WIRKLICH gut unterhalten. Die immer gleichen Parolen lassen die immer gleichen Fragen offen, vor allem die nach dem Konflikt zwischen Produktivität (Effwektivität: Können überhaupt, plus Effizienz: mit geringstmöglichem Aufwand) und Dezentralität. Zwar ist es richtig, dass Spezialisierung und gesteigerte (auch interregionale) Arbeitsteilung zunächst zu Abhängigkeiten, dann aberauch zu Erpressungsmöglichkeiten führt (wenn da UNgleichgewichte entstehen; und zugleich Gewalt hinzukommt bei der Konfliktlösung). Weltweit "gemeinsame" Wissens-Verwaltung (auf heutigem Niveau?) wiederum allein erfordert eine Infrastruktur, die irrwitzige Industrie-Fertigungstiefen nötig macht. Das dann noch mit Redundanz und Dezentralität verbunden...? Umgekehrt: Nicht aller Material-Bedarf ist mineralischer Natur, überhaupt ist die Biosphäre nicht minderalischer Art (sogar das Klima ist wesentlich anders zu beschreiben als über das, was die Chemie der beteiligten Gase darüber zu sagen weiss...) Die Berücksichtigung lokaler Besonderheiten zB in der Landwirtschaft istmit Sicherheit kein Lokalschnörkel. Die Privatisierung durch "enclosures" zB hatte sehr viel damit zu tun, dass wer immer in England seinerzeit (und das begann früh!) was Neues ausprobieren wollte, sofort das Anbauschema der jeweiligen Dorfgemeinschaft durcheinanderbrachte. Das aber war - wi efein ausgeklügelt auch immer - innovationsfeindlich. Kollektive Wissenserwerbe und -verwaltung..., Verhältnis zur Natur, Verwaltbarkeit vs Produktivität, Mass tolerabler Arbeitsteiung und ihre Grenzen: das sind existenzielle Fragen, die mit "Naturgesetze beachten", "Körper vor Geist" und "lokal handeln und organisieren, global wissen und forschen" nicht beantwortet sind. Existenziell sind diese Fragen, weil ihre Nicht-Beachtung und Nicht-Beantwortung auf Dauer mörderische Folgen hat.
Vergesellschaftung scheitert an epochal fortgeschrittenen Problemen auf der Ebene unserer (Re)Produktion. Und nicht an fehlender Moral.
(Und sie ist nichtmal das einzige, das dort scheitert. Von all dem andern, dem Leben, das wir in der Moderne führen müssen, der umgebenden Natur, die wir ignorieren müssen, war da noch garnicht die Rede... Merke: Die Folgen von Kapitalismus und Privateigentum, Staat und Herrschaft sind der preis, den wir für die Nicht-Verwaltbarkeit, die gesellschaftliche Nicht-Beherrschabrkeit unserer so hochproduktiven Produktionsweise bezahlen. Aber Kapital und Staat sind eben noch nicht mal die einzige Konsequenz...)
Hans Christoph Guth


HCGuth
Beiträge: 106
Registriert: 25.04.2020, 20:28

@Peter F: Auch du hast nicht geantwortet

Beitrag von HCGuth »

[mention]Peter F[/mention] : Nochmal kurz: Dein Beitrag läuft drauf hinaus, dass wir hier "konkrete" Themen bespreche nsollen, als Beispiel nennst du Altersarmut. Radikallinkes Zeugs gehört bei dir offenbar eher unter die Rubrik Freizeit-Spass. Kann man so sehen. Nur muss man dann vielleicht mal was begründen, nämlich das mit den Spielräumen für Reformen. Die sind nämlich GANZ eng. Oder doch nicht? Siehste Peter... darüber sollt man mal debattieren. Oder diskutieren.
Ich sag mal ein paar Sätze dazu:
1. Niedrigen Preisen sieht man nicht an, wie sie zusatndegekommen sind: Ob aufgrund von Kinderarbeit, Rohstoffverschleuderung, Umweltvermüllung, Massenentlassungen usw
2. Niedrige Preise bedeuten allüberall auch niedrige Kosten, somit hohe Überschüsse, und die sind gut für Investitionen (auch des Staats) und beschleunigten techischen Fortschritt. Der kommt, wenn er denn (über viele Umwege (ua Fehlinvestitionen) dann doch noch) zustandekommt, ohne Überschüsse jedenfalls nicht aus.
3. Ohne die Preis- und Kostenrechnerei können sich aber alle niemals mit allen einigen. Derzeit. Sie wüssten nichtmal, wer was tun soll, und wieviel dafür sich aus den verfügbaren Vorräten und Kapazitäten abzweigen kann.
4. Soziales, zB Alte, kostet. Das geht AUF KOSTEN von Fortschritt. Schwer zu sagen, was wichitger ist, nicht wahr? das war übrigens schon in der DDR so.
5. Wie gesagt... wir sind uns halt alle zu wenig einig. Sofern wir überhaupt Stellung nehmen (können).
6. un das... ist so ziemlich das einzige, was wir halbwegs sicher wissen.

Und jetzt wieder du, Peter F.
Hans Christoph Guth


Themenersteller
willi uebelherr
Beiträge: 555
Registriert: 26.04.2020, 21:40
Wohnort: Asuncion, Paraguay
Kontaktdaten:

Re: zur Diskursaktivitaet

Beitrag von willi uebelherr »

Lieber Hans ([mention]HCGuth[/mention], auch wenn es dir nicht gefaellt, sage ich: "So gefaellt es mir". Ich habe mir beim lesen einzelne fragmente deiner antwort entnommen, um sie reflektieren zu koennen. Ich habe ihre reihenfolge etwas anders gruppiert.


"Konflikt zwischen Produktivität (..) und Dezentralität"
die "Dorfgemeinschaft ... innovationsfeindlich".

Die Produktion, der Wissenserwerb, das Erforschen des Unbekannten, ist immer lokal. Menschen leben immer lokal. Diese sogenannte Jet-Set-Genration gibt es nicht. Es musste viel getan werden, um den Anschein zu erwecken, dass Kombinate und Zentralisierung "effektiver" sei. Der einzige grund dafuer ist die Privatisierung des Gesellschaftlichen. Damit die Menschen ihre Lebensraeume verlassen haben, mussten zuvor ihre stabilen Lebensgrundlagen zerstoert werden. Das sehen wir auch heute noch sowohl als Folge-Resultat als auch als gezieltes Aktions-Resultat.

Und Dorfgemeinschaften waren nie Innovationsfeindlich, sondern immer Privatisierungsfeindlich. Das ist ein grosser unterschied, den du nie aus deinen Augen verlieren solltest. Ein gutes aelteres dokument hierfuer ist die schrift "das Recht auf Faulheit" von Paul Lafargue, dem Ehemann (Partner) von Anna Marx, die tochter von Karl Marx.

Und worin soll nun ein Konflikt zwischen Produktivitaet und Dezentralitaet existieren? Eigentlich nur im wunsch nach Privatisierung der Produktion, die eine Zentralisierung notwendig macht. In deinen philosophischen Studien hast du voellig das Reale aus den Augen verloren.

Gesellschaftliche Produktion benoetigt gesellschaftliche Kommunikation. Da gab es tatsaechlich in fruehen zeiten einen grossen mangel, den wir heute allerdings sehr leicht aufloesen koennen. Wir muessen es nur in die Hand nehmen und aufhoeren, darauf zu warten, dass andere es fuer uns tun.


"Wissens-Verwaltung (..) wiederum allein erfordert eine Infrastruktur, die irrwitzige Industrie-Fertigungstiefen nötig macht"

Mit "irrwitzig" hat das ueberhaupt nichts zu tun. Wir brauchen nur wieder "ein Haus des Wissens". Heute werden es dann viele Haeuser des Wissens. Die Telekommunikation brauchen wir sowieso. Also nutzen wir es natuerlich auch dafuer. Ich spreche hier gar nicht so sehr von der Transportebene, sondern mehr von der Anwendungsebene, fuer die die Transportebene transparent ist.

Schon MediaWiki ist dafuer bestens geeignet und die lokalen Serverstrukturen werden sowieso gebraucht, weil die Menschen eben lokal leben. Ob nun die Daten in einem Datenzentrum zentralisiert werden oder in dezentralen Servern verteilt vorliegen, ist eh egal.


"Kollektive Wissenserwerbe und -verwaltung..., Verhältnis zur Natur, Verwaltbarkeit vs Produktivität, Mass tolerabler Arbeitsteiung und ihre Grenzen: das sind existenzielle Fragen, die mit "Naturgesetze beachten", "Körper vor Geist" und "lokal handeln und organisieren, global wissen und forschen" nicht beantwortet sind"

Ich sehe deine Fragen nicht, weil sie bei mir nicht existieren. Arbeitsteilung gibt es schon sehr lange und in jeder lokalen Gemeinschaft. Verwaltung ist parasitaer und muss auf ein Minimum in Richtung Null reduziert werden. Kollektiven Wissenserwerb gibt es nicht, weil Wissen immer nur Individuen entstehen lassen koennen. Kollektive Wissensverwaltung brauchen wir nicht, weil das Wissen allen frei zur Verfuegung steht. Verhaeltnis zur Natur wird dadurch hergestellt, dass wir unsere natuerlichen Existenzbedingungen anerkennen und diesen ganzen kopfgeburtigen Schwachsinn ins Nirwana schicken.


"Vergesellschaftung scheitert an epochal fortgeschrittenen Problemen auf der Ebene unserer (Re)Produktion. Und nicht an fehlender Moral"

Vergesellschaftung scheitert ausschliesslich am orgenaisierten Egoismus, der dann die notwendigen Gewalt und Zwangsinstanzen erzeugen muss, um existieren zu koennen.


"Merke: Die Folgen von Kapitalismus und Privateigentum, Staat und Herrschaft sind der preis, den wir für die Nicht-Verwaltbarkeit, die gesellschaftliche Nicht-Beherrschabrkeit unserer so hochproduktiven Produktionsweise bezahlen. Aber Kapital und Staat sind eben noch nicht mal die einzige Konsequenz..."

Deine Folge "Kapitalismus, Privateigentum, Staat, Herrschaft" ist falsch. Richtig muss es lauten: Privateigentum, Herrschaft, Staat, Kapitalismus (oder andere Formen).

Das Privateigentum erzeugt die Notwendigkeit fuer Herrschaft, die den Staat als Gewaltapparat notwendig macht, um den Kapitalismus oder entsprechend anderes entstehen zu lassen.


"Nicht aller Material-Bedarf ist mineralischer Natur, überhaupt ist die Biosphäre nicht minderalischer Art"

So, jetzt noch zum Schluss. Organische Substanzen gibt es eigentlich nicht, weil sie immer aus anorganischen Elementen oder verbindungen von ihnen bestehen. Organische Systeme sind aus anorganischen Elementen entstanden und Viren sind eines dieser Bindeglieder. Anorganisch, aber noch nicht ganz organisch. Diesen prozess koennen wir auch heute noch sehen, weil auch heute taeglich organisches Leben entsteht, wenn die bedingungen dafuer existieren.


Peter F
Beiträge: 25
Registriert: 07.05.2020, 08:02

Re: zur Diskursaktivitaet

Beitrag von Peter F »

Die Ausgangsfrage war, warum sich hier immer nur die selben Personen zu Wort melden ODER "... sachlichen themen, insbesondere zu unseren Perspektiven und Visionen brachliegen ...".
willi uebelherr hat da zwar eine UND Verknüpfung gemacht, aber schon dass sehe ich nicht zwangsläufig gegeben.

Konkrete Themen, bzw. das angehen dieser Themen wo dann irgendein brauchbares und greifbares Ergebnis vorkommt kommt auf Facebook eigentlich nicht vor. Und hier? Naja, auch eher nicht. Vermutetes Ergebnis: Viele Aufstehen Ortsgruppen nutzen weder das eine und werden auch das andere nicht nutzen. Soviel zum ersten Teil des Ausgangspost.
Aufgrund eines fehlenden Sammelpunktes, führt das aber wahrscheinlich auch dazu, dass es mittlerweile etliche Personen irgendwo gibt, die sich in konkrete Themen wie BGE, Renten, Militär, Soziale Ungleichheit, Steuern usw. eingelesen haben, mit sehr unterschiedlichen Quellen. Zwar nicht unbedingt soviel, als ob man das jeweilige Thema studiert hat, aber doch mit deutlich mehr Wissen als normale Personen. Das Ziel dieser Wissensbeschaffung wird dabei aber eher sein, dass konkrete Thema an den Mann oder die Frau zu bringen, und nicht unbedingt ein besseres völlig komplett durchdachtes Gegenkonzept zu erstellen.
Vielleicht generierte diese konkreteren Themen sogar Interesse daran sich über "Metathemen" wie Kapitalismus o.Ä. genauer zu informieren und entsprechende Bücher zu lesen.
So, und damit bin ich dann auch schon bei der von willi uebelherr stillschweigend erstellten UND Verknüpfung.


Themenersteller
willi uebelherr
Beiträge: 555
Registriert: 26.04.2020, 21:40
Wohnort: Asuncion, Paraguay
Kontaktdaten:

Re: zur Diskursaktivitaet

Beitrag von willi uebelherr »

Lieber [mention]Peter F[/mention], ich war jetzt etwas erstaunt ueber das "oder" oder "und". Geschrieben habe ich:

"dann sind all jene themen, die sich selbst mit dem Forum "fuer sich" beschaeftigen, deutlich dominant. Waehrend die sachlichen themen, insbesondere zu unseren Perspektiven und Visionen und wie wir dorthin kommen koennen, praktisch brach liegen."

Fuer mich sind die konkreten fragen mindestns genauso wichtig wie die weiten fragen unserer perspektiven. Mit Hans ([mention]HCGuth[/mention]K kann ich primaer die weiten fragen diskutieren. Und ich denke, dass die bewaeltigung der konkreten fragen nur moeglich sind, wenn sie sich bruchlos aus den weiten fragen ableiten lassen.

Ob wir vom konkreten ins abstrakte oder vom abstrakten ins konkrete gehen, ist eigentlich nie genau bestimmbar. Wir machen immer beides. Fuer mich sind die fragen stabiler materieller Lebensgrundlagen fuer Alle direkt aus den Perspektiven ableitbar. Das gilt fuer alle gruppen der bevoelkerung, wenn wir uns als Gemeinschaft von Menschen auf der Basis von Gleichwertigkeit verstehen.

Ich bin auch der meinung, dass wir die konkreten fragen nur dann beantworten koennen, wenn wir eine Zielvorstellung ueber unsere Zukunft entwickeln. Sie sind damit immer eingebettet in das grosse Ganze.


Peter F
Beiträge: 25
Registriert: 07.05.2020, 08:02

Re: zur Diskursaktivitaet

Beitrag von Peter F »

Das abstrakte ist vom konkreten sehr wohl trennbar.

PROBLEM: Kapitalismus verursacht Probleme.

Angehen des Problems 1: Rentenerhöhung, BGE, Vermeidung der Abholzung des brasilianischen Regenwaldes um dort Exportprodukte anzubauen, Reichensteuer usw. Aber eben auch, finden einer gemeinsamen Linie, Lösungsansätze wie dieses zu erreichen ist, wie man es vermitteln kann usw. Hierfür dürfte es eine gewisse Interessentengruppe geben. Und für diese gibt es, nach meiner Meinung, zumindest bei Aufstehen, nirgendwo einen zentralen Platz. Selbst wenn dafür die technischen Gegebenheiten vorhanden wären.

Angehen des Problems 2: Wie könnte man den Kapitalismus verändern oder sogar welches andere System wäre notwendig, um die entstehenden Probleme zu vermeiden, oder auch anders herum, wie sollte aufgrund der Probleme ein zukünftiges System aussehen. Auch hierfür gibt es eine gewisse Interessentengruppe.

HCGuth und du, willi uebelherr gehen davon aus, dass beide Interessentengruppen die selben sind oder ihr meint es müssen die selben sein, die von mir erwähnte UND Verknüpfung. Ich gehe da aber von einer Schnittmenge aus, die eventuell sogar gar nicht mal so groß ist, die von mir erwähnte ODER Verknüpfung. Die Trennung zwischen Abstrakten und Konkreten findet also alleine schon durch die jeweilige Interessentengruppe statt.


HCGuth
Beiträge: 106
Registriert: 25.04.2020, 20:28

zwei Gruppen, oder eine? und oder oder?

Beitrag von HCGuth »

[mention]Peter F[/mention] : Ich bin nicht MItglied einer Gruppe (einer der beiden), sondern stelle allen, die sich mit Problemen IM Kapitalismus beschäftigen wollen, die Frage, wo und warum sie Spielräume sehen, die IM Kapitalismus anzugehen. Und was passieren könnte, wenn sie versuchen, diese Spielräume zu nutzen. Das ist nicht einfach eine Interessenrichtung, verstehst du? Eie, die auch anders sein könnte, aber nun mal so ist. Geschmackssache. Es ist vielmehr Teil einer Auseinandersetzung mit den Angehörigen der ersten Gruppe. IN der Gruppe, oder MIT der Gruppe - wo immer man die Auseinandersetzung führen kann.
Kann natürlich sein, dass die sich garnicht auseinandersetzen wollen. Nicht mit solchen Einwänden/Anfragen.
Hans Christoph Guth


Themenersteller
willi uebelherr
Beiträge: 555
Registriert: 26.04.2020, 21:40
Wohnort: Asuncion, Paraguay
Kontaktdaten:

Re: zur Diskursaktivitaet

Beitrag von willi uebelherr »

[mention]Peter F[/mention], verstehe ich dich jetzt richtig: In deiner letzten antwort tauchen 2 "Angehen des Problems" auf. 1 und 2. 1 waere dann das konkrete, 2 das eher abstrakte.

Jetzt frage ich mich, wie 1 und 2 im Realen getrennt werden koennen? Die Renten-Absenkungen waren doch keine zufaellige Boeswilligkeit. Wenn die private Kapitalakkumulation in allem absoluten Vorrang hat, und dazu der wahnsinnige militaerische/pramilitaerische und buerokratische apparat unterhalten werden muss, dann wird es langsam eng. Und wenn du auf rentenerhoehung setzen willst, dann wird der geldbedarf angehoben. So einfach ist es.

Aehnliches gilt fuer das bGE oder die hohe besteuerung hoher einkommen und vermoegen. Solange du dich in diesem von den anderen definierten privaten Geld- und Finanzsystemen befindest, wirst du niemals ein anhaltendes ergebnis erzielen. Das geht doch gar nicht.

Die konkreten fragen musst du konkret angehen. Wenn die Renten auf dem Geldniveau zu niedrig sind, dann musst du den Geldbedarf senken, um stabile materielle Lebensgrundlagen zu erwirken. Das gleiche gilt fuer den Niedrig-Lohnsektor. Hohe einkommen sind uns dann egal, wenn die geldreferenz inflationiert, also immer wertloser wird.

Du wirst die "konkreten Probleme" niemals in deren definierten Geldsphaeren loesen koennen, weil jede aenderung sofort zu ihren gunsten ausgeglichen wird. Dann bist du dort, wo die Gewerkschaften seit Jahrzehnten herum albern, die sich allerdings nur selbst wichtig nehmen.


HCGuth
Beiträge: 106
Registriert: 25.04.2020, 20:28

Ich schliesse mich willi in dem Punkt insofern an...

Beitrag von HCGuth »

[mention]Peter F[/mention] : ...als ja die offizielle Regierungsantwort lautet: Alternativlos, kein Geld, oder Geld nur, wenns wirklich massenhaft ums pure Überleben,seis von Menschen, seis von Wirtschaft,geht (oder die Regierung das glaubt). Was passiert, wenn man sich mehr Sozialstaat leistet, so wie er früher einmal war, oder gar mehr? Wie hoch wäre der Bedarf, wie wird der finanziert? Mit Staatsverschuldung, mit Zentralbankgeld? Es hat keinen Sinn, wenn Leute sich in "Themen" im Sinne von "Anliegen" "einarbeiten", wenn sie die Budgetfragen, die Finanzierung nicht beantworten; und hinter denen tauchen die allgemeinen Fragen der Wirtschaftsdoktrinen auf. Das kommt eben nicht "später", sondern gehört unmittelbar zur "Spielraum"-Frage. So wie auch die Frage, wieviel nationale Sonder-Wege wir einschlagen können, mit welchen Konsequenzen (das wurde neulich mal kurz und unzulänglich in der Kritik von Tomas Strobel an Sahra Wagenknecht gestreift):Warum Globalisierung? Kann man die zurückdrehen, sollte man das? Und globale Zusammenhänge sind ja erst recht berührt, wenn es um krieg und Frieden geht: Kann man sich wegducken aus der imperialen Konkurrenz de andern? Sollen "wir", die EU, 4.Weltmacht werden, sollen 2wir" (BRD, EU) das Bündnis wechseln? Ändert das was? Geht "Neutralität"?
Und hinter dem allen nochmal die ökologischen Fragen, wo nochmal ganz andre Entscheidungen anstehen: Wollen wir durchtechnisieren und die lebende Natur, wie wir sie kennen, durch eine technische Kunst-Umgebung ersetzen? Wollen wir das in Teilbereichen der Welt tun, in Megastädten, in die wir uns zurückziehen, um die restnatur (wir gehören ofenbar nicht dazu) sich wieder selbst zu überlassen? Wollen wir auf einen früheren Stand urückkehren, aber auf welches technische Niveau, oder welchen Mix aus twechnologien, der ab dann stabil erhalten bleibt? Wollen wir die gesamte INdustrie umbauen in Recycling-Wirtschaften, oder wollen wir demnächst zu andern Planeten aufbrechen, und uns die Rohstoffe dort besorgen (wenn wir incht gleich dorthin umziehen)? Dann können wir unsere Lebnsgrundlagen vielleicht weiter ruinieren...
Und wie organisieren wir das alles? Mit Staat und demokratie - mit Abstimmen?
Wie organisieren wir auch nur das REDEN darüber?

Niemand hat willi und mich bisher Spinner genannt, man ist ja höflich im Debattenraum. Aber denken... denken darf man natürlich, was man möchte. Ok - auch ich denke... und für mich... sind weltfremd die, die ernsthaft meinen, sich all diese Fragen nicht stellen zu müssen. (Von haltbaren Antworten ganz abgesehen.)
Hans Christoph Guth


Peter F
Beiträge: 25
Registriert: 07.05.2020, 08:02

Re: zur Diskursaktivitaet

Beitrag von Peter F »

Spinner? Habe ich nicht gesagt.

Zum wiederholten male...
nehmen wir mal als Beispiel die DKP. Ich nehme dieses nur als Beispiel, weil sie zufälligerweise den entsprechenden Namen hat und weil sie zumindest keine speziellen Merkwürdigkeiten hat wie eine bestimmte Sozialdemokratische Partei. Ich nehme das Wort Kommunismus, und nicht den Inhalt Kommunismus, hier nur als Beispiel um die Sache nochmals verdeutlichen:

Die DKP macht einen Infostand, eine Protestaktion, eine Demo, wo sie für ihren Kommunismus einsteht, diesen erklärt und darauf hinweist, welche Probleme damit vermieden werden könnten. Bzw. anders herum, die DKP macht eine Aktion gegen den Mindestlohn und bietet als Alternative und Ziel ihren Kommunismus an (Ich kenne Aktionsstände von der DKP, die DKP weißt wenig bis gar nicht auf ihren Kommunismus hin).

Eine Ecke weiter, ist eine andere Aktion gegen den Mindestlohn, der sich entweder für ein BGE oder eine deutliche Erhöhung des Mindestlohn einsetzt.

SO... ich hätte da zumindest eine Vermutung welcher der beiden Stände Passanten mehr anspricht, genauso wie ich eine Vermutung habe, ob über BGE oder Kommunismus ein größerer Diskussionsbedarf bestehen könnte. Beides sagt aber in keiner Weise das eine Diskussion über Kommunismus nicht interessant oder sogar wichtig wäre, bloß eben vielleicht nicht lohnenswert im Sinne von greifbarem, ansprechendem und vermittelbaren Ergebnis.
Sicher, zugegeben, ich kann mit dieser Vermutung auch völlig falsch liegen, aber die Ausgangsfrage war ja eben, warum sich bei einigen Themen nicht genügend Leute beteiligen bzw. immer die Selben.
Das Themen wie z.B. BGE hier auch nicht auftauchen bzw. auch kein greifbares Ergebnis haben, sehe ich eher dem Umstand geschuldet, dass die meisten Aktiven sich mittlerweile auf eine "vor Ort" Kommunikation beschränken.

Antworten

Zurück zu „Neuigkeiten“