Wissenswertes SARS Cov2Im Schatten von Corona

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Uwe
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Im Schatten von Corona

Beitrag von Uwe »

Im Schatten von Corona – eine finanzpolitische Betrachtung

Zwei begleitende Grafiken (siehe unten)

1. Die Krise von 2007/2008 wird nicht bewältigt. Das globale Finanzsystem wird über die nächsten 12 Jahre künstlich am Leben gehalten.
Die Zentralbanken als Institutionen der Währungs- und Geldpolitik haben damals Hunderte von Milliarden ausgestoßen und anschließend vielfach die Zinsen gesenkt. Das Geld floss aber nicht in die Realwirtschaft oder an die von der Krise am stärksten Betroffenen, sondern fast ausschließlich in die Spekulation an den Finanzmärkten. Dadurch vergrößerte sich in den kommenden zwölf Jahren die Kluft zwischen der sich schleppend entwickelnden Wirtschaft einerseits und den Finanzmärkten andererseits, die einen durchgehenden Aufwärtstrend verzeichneten. 2018 wurde versucht die Finanzinjektionen zurückzufahren und die Zinsen anzuheben, aber dieses Vorhaben scheiterte zum Jahresende, sodass man wieder zur bisherigen expansiven Geldpolitik zurückkehrte.

2. Zum Jahresende 2019 wird klar, dass das bestehende globale Finanzsystem nicht mehr mit herkömmlichen Mitteln zu retten ist.
Der Aufwärtstrend an den Finanzmärkten geriet in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 ins Stocken. Allein die immer stärker werdende Rezession hätte ausgereicht, eine globale Krise auszulösen.

3. Eine Allianz aus Politik, Medien und Wissenschaft versetzt 2020 bewusst die Bevölkerung mit einem Coronavirus weltweit in Angst und Schrecken. Das fast vollständige Abwürgen der Wirtschaft durch den Lockdown und die anschließende Geldpolitik der Zentralbanken führt einerseits zu einer unvorstellbaren humanitären Katastrophe und andererseits zu einer historischen Vermögens- und Machtkonzentration bei den Ultrareichen.
Hinzu kam, dass Saudi Arabien am 9.3.2020 erklärte, unbegrenzt Öl zu fördern, wodurch der Ölpreis sehr stark sank. Infolge dessen kam es zu einem gewaltigen Börsencrash, bei dem die Aktienkurse so schnell fielen wie nie zuvor.
◐ Am 28.2.2020 schätzt das Robert Koch Institut die Gefährdung durch Covid-19 als gering bis mäßig ein.
◐ Am 11.3.2020 erklärt die WHO den Covid-19-Ausbruch zur Pandemie. (Die WHO hatte 2009, einen Monat vor Ausbruch der Schweinegrippe, ihre Pandemiedefinition dahingehend geändert, dass die Bedingung „einer enormen Anzahl von Todesfällen und Krankheiten“ gestrichen wurde. Seitdem kann jede neue Grippewelle zur Pandemie erklärt werden.)
◐ Am 17.3.2020 stufte das Robert Koch Institut die Gefährdung durch Covid-19 für die deutsche Bevölkerung wie aus dem Nichts (d. h. ohne medizinische Evidenz) als hoch ein.
◐ Anfang März verfasste das deutsche Innenministerium das zunächst als geheim eingestufte Strategiepapier „Wie wir Covid-19 unter Kontrolle bekommen“, indem eine Schockwirkung mit vielen Erstickungstoden und schweren Traumata für Kinder für die Bevölkerung kommuniziert werden soll.
Das bewusste Abwürgen der Wirtschaft durch den Lockdown haben die Zentralbanken genutzt, um die bislang größten Summen in das globale Finanzsystem zu transferieren, was unter anderem dazu führte, dass die sechs größten Digitalkonzerne ihre monopolartige Stellung wirtschaftlich und an den Finanzmärkten weiter enorm ausbauen konnten.
-Die Aktienkurse stiegen zwischen Januar und Ende Juli 2020 bei Alphabet Inc. (dem Mutterkonzern von Google) auf 17 %, bei Microsoft auf 38 % und bei facebook auf 45 %.
-Netflix hat seinen Aktienkurs auf 66 %, Apple auf 68,5 % und Amazon auf 81 % gebracht.
-Apple ist seit der ersten Septemberwoche 2020 der erste Konzern der Welt mit einem Börsenwert von über 2 Billionen Dollar. Apple brauchte 42 Jahre (von seiner Gründung 1976 bis 2018) bis zur ersten Billion. Für die zweite Billion reichten ganze zwei Jahre!
-Elon Musk hat es in kürzerer Zeit als irgend ein anderer Mensch auf ein Vermögen von 100 Milliarden Dollar gebracht.
-Jeff Bezos (der Gründer von Amazon) ist seit Anfang September 2020 der erste Mensch, dessen Vermögen mehr als 187 Milliarden Dollar beträgt.
-Jeder fünfte Dollar, der von der FED (die US-amerikanische Zentralbank) geschaffen wurde, ist in den Besitz der US-amerikanischen Milliardäre gelangt. Seit Mitte August ist das Vermögen der 12 Reichsten unter ihnen insgesamt auf über eine Billion Dollar gestiegen.

4. Die zu erwartenden gewaltigen sozialen Verwerfungen werden kaum noch durch Polizei und Militär zu beherrschen sein. Um Chaos und Bürgerkriege zu vermeiden, zeichnet sich bereits jetzt eine Strategie der totalen Kontrolle und Regulierung durch die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung ab. Die Zentralbanken müssen dabei eine Allianz mit den großen IT-Konzernen eingehen. Diese historisch einmalige Machtkonzentration hat das Potenzial für eine der schlimmsten Diktaturformen, einer Art Finanzfaschismus.(*)
Das Geschäftsmodell der großen IT-Monopole sieht unter anderem den massiven Einsatz von Home Office, Home Schooling, Arbeitsrobotern, 3-D-Druckern und eine flächendeckende Einführung der Biometrie bis hin zur direkten Vernetzung von Mensch und Technik vor. Das wird weitere Abermillionen von Arbeitsplätzen überflüssig machen, was die heutige Gesellschaftsform nicht verkraften würde. Die ohnehin überschuldeten Staaten werden die dafür benötigten Sozialausgaben nicht mehr aufbringen können und würden zu Sparprogrammen mit gewaltigem sozialen Sprengstoff greifen müssen. Um das zu verhindern, arbeiten bereits jetzt alle großen Zentralbanken und IT-Konzerne an der Entwicklung neuer bargeldloser Zahlungsmöglichkeiten, vor allem am Konzept der digitalen Zentralbankwährung. Da Arbeitslose kein Geld verdienen und somit die Nachfrage in der Wirtschaft durch Konsum nicht bedienen, wird man ihnen Geld zuteilen müssen, was möglicherweise dann beschönigend bedingungsloses Grundeinkommen genannt wird. Die Zentralbanken werden jedem Bürger ein digitales Konto zuteilen, über das er sämtliche Zahlungen abzuwickeln hat, und kontrollieren dabei automatisch, dass nur in den Konsum investiert und nicht etwa gespart wird. Belege für diesen Plan, das klassische Einlagengeschäft der Banken vollständig zu kippen, zeigen sich schon jetzt in der Zurückdrängung des Bargeldes, der rasanten Schließung von Bankfilialen und am Beispiel China, das bereits am 16.4.2020 mit der Einführung dieses digitalen Geldes begonnen hat.
(*)Die Etymologie des Wortes Faschismus wird meist abgeleitet vom italienischen „fascio“ bzw. vom lateinischen fasces, gleich Bund, Bündel. Einen Stab mit Rutenbündel in Verbindung mit einem Beil als Symbole extremer Machtkonzentration trugen auch die italienischen Faschisten, die schon Anfang der 1920er-Jahre als „fasci di combattimento" (Kampfbünde) durch das Land zogen.
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Anmerkungen zu Grafik 1: Deutschland gehört zu den fünf Staaten der Welt mit dem höchsten BIP. Dem zu Folge wird die Entwicklung in den meisten anderen Ländern der Erde noch gravierender ausfallen. Obwohl das BIP allein wenig über den Wohlstand der einzelnen Menschen aussagt, ist es der wichtigste Indikator für ein Wirtschaftswachstum oder gegenteilig für eine Rezession.
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Anmerkungen zu Grafik 2: Im Jahr 1980 hielten die Käufer von Aktien diese rund zehn Jahre in ihrem Besitz. Mit dem Kauf einer Aktie verband sich ein langfristiges Investitionsinteresse. 2019 wurden Aktien im Durchschnitt nach gut neun Monaten verkauft. Gerade beim computergestützten, automatisierten Handel stehen kurzfristige Kursveränderungen im Mittelpunkt. In Krisenzeiten verkürzt sich die Haltedauer nochmals – 2008 wurden Aktien im Durchschnitt nach knapp vier Monaten Haltedauer wieder verkauft. Im Jahr 2015 wurde mit 152,7 Billionen US-Dollar der bisherige Höchststand beim Aktienhandel erreicht (2019: 119,9 Bill. US$).
Die Angaben beziehen sich auf die Börsen, die Mitglieder des World Federation of Exchanges (WFE) sind. Der WFE ist der weltweit größte Börsenverband. Der direkte Verkauf von Aktienpaketen ohne Zwischenschaltung einer Börse ist nicht erfasst. Der Aktienbestand wird durch die Marktkapitalisierung ausgedrückt. Sie gibt hier die mit den jeweiligen Kursen bewertete Zahl der Aktien an (bis einschließlich 2002: Marktkapitalisierung am Jahresende; ab 2003: Jahresdaten nach Angaben des WFE). Im Unterschied zu dieser Bestandsgröße ist der Aktienhandel eine Stromgröße, die den gesamten Aktienumsatz während des jeweiligen Jahres misst. Die Umschlagshäufigkeit ist der Quotient aus Handel und Bestand und gibt an, wie oft der Aktienbestand im Durchschnitt des Jahres die Besitzer gewechselt hat.

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