Kultur und Kabarett / Humor und IronieFlorian Schröder legt nach...


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Lotte
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Florian Schröder legt nach...

Beitrag von Lotte »

Florian Schröder steht am 8.8. in Stuttgart auf der Corona-Demo, bezieht sich auf seinen NDR-Beitrag und die Unsicherheit vieler, ihn einzuschätzen.

Wahrheit - Freiheit - Satire und der Hegel mit seiner Dialektik


https://www.youtube.com/watch?v=Ldsj0_b ... e=youtu.be


"»Die NDR-Satiresendung extra3 kündigte auf Twitter an, am Montag die Hintergründe des Auftritts von Schröder zu erläutern.*)«"


aus Stuttgarter Zeitung


HCGuth
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zur Kenntlichkeit entstellt

Beitrag von HCGuth »

ganz gehört.
Albtraum-haft.

ALLE liegen quer zum eigentlichen Problem: Dass nicht "Meinungen gelten lassen" uns zur Verzweiflung treibt, sondern die Unfähigkeit, sich über die jeweilgen Gründe (Einschätzungen) zu verständigen.
DESWEGEN ist die Demokratie am Ende.

Denn wenn wir uns in der Sache nicht einig werden, hilft die schönste Toleranz nicht weiter.
Zwei Gruppen, oder auch drei... die sich wechselseitig für verrückt erklären MÜSSEN, so wie sie denken... in einer für alle Betroffenen existenziell wichtigen Angelegenheit: denen ist mit Höflichkeit und Toleranz nicht geholfen.
Die stecken in einer Existenzkrise.

Und das... hat weder Schröder.. noch die Demonstranten... noch die Medien... die Regierungen... die Leser der einen, die Wähler und Anhänger der andern... bislang begriffen.

Und natürlich fallen allen immer die Krisen von gestern und vorgestern ein.
Aber das hier ist die Krise von HEUTE. Und die geht so bald nicht mehr weg.
Hans Christoph Guth


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Lotte
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Re: Florian Schröder legt nach...

Beitrag von Lotte »

Wer bist du?


Die Demokratie ist deshalb am Ende. Weshalb?

Und am Ende? Sie war noch nie am Anfang. Sie ist heute weiter entwickelt als je zuvor, weil der Mauschelei ein Ende gesetzt wurde und Transparenz entwickelt. Presse, Justiz und Politik sind unter Druck, ihre Tätigkeit offenlegen und beweisen zu müssen. Das ist neu. Seit 40 Jahren entwickelt. Die politische Bildung von einzelnen "Besonderen" oder Spezialisten hat sich ins Volk ausgewabert. Der tränendrüsige Aufschrei von Guido, was wohl die Väter des Grundgesetzes heute sagen würden, ist Augenwischerei. Die Väter des Grundgesetzes waren in der Mehrheit Neoliberale, autoritäre dazu, die mit Hilfe der USA den kalten Krieg festsetzten. Grundrechte ein großer Entwicklungsfortschritt, klar, aber wie Max Reimann sagte: Es wird der Tag kommen, wo wir das Grundgesetz gegen euch verteidigen müssen und werden.

Menschen glauben nicht mehr wie früher, ducken sich nicht mehr wie früher und haben aus dem Mißbrauch des Faschismus gelernt. Dass sie noch unkonstruktiv sind, kollektiver Konsens weit entfernt, ist eine andere Sache. Lug und Betrug gab es immer, aber jetzt wird er sichtbar und verfolgbar.

Also alles gut im großen Entwicklungsbogen. Eine Transformation, die nur die Älteren noch begreifen, weil sie für die ganz Jungen selbstverständlich ist. Der hasserfüllte Streit - das ist noch die Neurose.


HCGuth
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Na dann freu dich doch...

Beitrag von HCGuth »

... über unser aller Gegeneinander-Gewaber. Hin und Her.

Covid19 überfordert die Verständigungsfähigkeit der Gesellschaft - einer fortgeschrittenen, wie dieser.
"Lug und Betrug gab es immer, aber jetzt wird er sichtbar..." Sehen ihn die Beteiligten nur an ganz verschiedenen Stellen.
Neurose, allseits? Nein:
Paranoia*)! Notgedrungen.

*) sinnlos, an dieser Stelle dran zu erinnern, ic htus trotzdem: viewtopic.php?p=863#p863 , hier: §15, d)
Zuletzt geändert von HCGuth am 10.08.2020, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.
Hans Christoph Guth


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Lotte
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Re: Florian Schröder legt nach...

Beitrag von Lotte »

Na, dann freu dich doch - ist ein weit am Thema vorbeisausender Spott, der nichts versteht.

Ich sagte: Deine Analyse ist falsch. Nur weil das Gegeneinander nun an die Oberfläche kommt und laut wird, war es vorher nicht abwesend.

Was zu überprüfen wäre, ist die Zunahme der relativen Dummheit und des kulturellen Analphabetismus, die ihr Unverständnis gesellschaftlicher Zusammenhänge nun halt lauthals vorbringen, wo sie früher still waren-.


Es stehen also Analysen aus. Deine taugt nicht viel. Sie ähnelt viel zu sehr der verzweifelten Mutter an Weihnachten, die regelmäßige Familienstreits zu besänftigen sucht.


HCGuth
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Was gibts denn da noch zu analysieren?

Beitrag von HCGuth »

Die (Welt)Gesellschaft steht vor existenziellen Herausforderungen, und bringt keine Verständigung zustande.
Das wird manifest.

Was gibts sonst noch zu sagen?
Zuletzt geändert von HCGuth am 10.08.2020, 07:12, insgesamt 1-mal geändert.
Hans Christoph Guth


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Lotte
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Re: Florian Schröder legt nach...

Beitrag von Lotte »

da hast du recht.

gibt es deiner meinung nach antagonistische widersprüche, die den vertretern dieser widersprüche eine einigung unmöglich machen?


HCGuth
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Antagonistische Widersprüche?

Beitrag von HCGuth »

Mit ihren Mitteln gelingt es ihnen nicht, ihre Gründe auf die der andern zu beziehen, und in irgend absehbaren Zeiträumen die Differenzen zuzuordnen und abzuarbeiten; nichtmal, wo Forschungsbedarf besteht, oder wo etwas aus Sicht der Beteiligten halbwegs geklärt ist, ist zu eruieren.
Unter anderm spielen subjektive Risikoschätzungen eine grosse Rolle, über die aber kaum gesprochen wird.
Dazu kommt als Motiv massive kognitive Dissonanz: In so wichtigen Dingen geirrt, den Falschen vertraut zu haben, hätte weit reichende Konsequenzen.
Das kann man schon antagonistisch nennen.

Und selbst wenn zwei sich einig würden... wie werden sies mit dem Rest?

Wunderbar einschlägig, aber eher unfreiwillig:
https://www.spiegel.de/kultur/anti-coro ... obal-de-DE

Ebenso, repräsentativ:
https://www.heise.de/forum/Telepolis/Ko ... 9/comment/

Schliesslich:
https://swprs.org/covid-19-hinweis-ii/**) und https://corona-ausschuss.de/sitzungen/
wer soll das alles lesen? und das... sind ja nur die EINEN.
------------------------------------------------
**) (Gleich im ersten Satz der Übersicht steht ein für viele, die sich auskennen, vermeintlich fetter Fehler. Die Letalität einer SCHWEREN Grippe-Pandemie entspricht nicht der einer saisonalen. Die Letalität der saisonalen Influenza ist aber um den Faktor 10 niedriger asl die niedrigsten geschätzten Letalitätswerte für covid19. Nach Anfrage giibg das so weiter:


Guten Tag Herr Guth

Danke für Ihre Rückmeldung. Wir vergleichen die Covid-Letalität bewusst nicht mit einer saisonalen Influenza (obschon das einige Experten tun), sondern mit einer schweren Influenza, was bis zur pandemischen Influenza (wie 1957 und 1968) reicht, mit der Covid am ehesten vergleichbar ist. 1918 markiert dann das obere Ende der Influenza-Letalität.

Die 0.001% bis 0.01% sind indes auch für die saisonale Influenza als "Laborwerte" zu sehen und in der Praxis nicht plausibel (die Studie ist uns bekannt): Bei weltweit bis zu 650'000 Influenza-Todesfällen pro Jahr (CDC) würde das sonst 6.5 Milliarden bis 65 Milliarden Infizierte bedeuten (in den USA mit bis zu 80'000 Todesfällen wären es noch unmöglichere 800 Millionen bis 8 Milliarden Infizierte).

Realistische IFR-Werte für die saisonale Influenza bewegen sich im Bereich 0.04% bis 0.05% (1). Bei Covid kommen die populationsbasierten IgG-Antikörper-Studien bisher in einen Bereich zwischen 0.05% und ca. 0.4% (je nach Alters- und Risikostruktur und Behandlungskonzept). Berücksichtigt man zusätzlich die mukosale (IgA) und zelluläre Immunität (2), gelangt man in den meisten Regionen (in denen es nicht zu einem Kollaps der Alters- und Krankenversorgung kam) in einen Bereich um 0.1% oder sogar darunter (selbst in Wuhan (3)).

Der Hauptunterschied zur saisonalen Influenza ist dann vor allem die sehr rasche regionale Ausbreitung, die zu einer sehr hohen Mortalität (vs. Letalität) führt. Allerdings zeigt das Beispiel Schwedens, dass selbst die Mortalität bei entsprechender Vorbereitung und auch ohne Lockdown nicht über eine starke saisonale Grippewelle steigen muss. Die "Schweinegrippe" hingegen war entgegen der Mediendarstellung eine sehr milde Grippewelle. Ein weiterer Unterschied zur Influenza ist die Altersstruktur: Covid konzentriert sich deutlich stärker auf die obersten Alterssegmente.

Aus diesen Gründen ergibt sich der zitierte Vergleich mit einer "schweren Influenza" unter Punkt 1. Siehe dazu auch die Ausführungen in den Updates vom August und Juli.

1) https://www.bloomberg.com/opinion/artic ... yes-by-far
2) https://swprs.org/coronavirus-antibody- ... nfections/
3) https://www.medrxiv.org/content/10.1101 ... 20022434v2

Mit freundlichen Grüssen
...

Und jetzt?
Zuletzt geändert von HCGuth am 10.08.2020, 07:13, insgesamt 2-mal geändert.
Hans Christoph Guth


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Lotte
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Re: Florian Schröder legt nach...

Beitrag von Lotte »

Du legst den Schwerpunkt auf ein Kommunikationsproblem.

Ich sehe aber objektive Dissonanzen in den Produktionsverhältnissen. Klar, eine Mehrheit votiert gegen ihre eigenen Interessen, das ist subjektiv, aber die grundsätzlichen Fronten von Interessen sind noch da. "Volk" führt da oft falsche Stellvertreterdiskussionen.

Die Kunst wäre es, gemeinsame Interessen zu fokussieren. Z.B. gibt es gerade in der Lokalzeitung einen erbitterten Kampf gegen Motorradfahrer, die die Idylle heimsuchen. 900 an einem Tag - mit dem bekannten satten Sound, und das aufm Schwarzwaldberg. Nerven am Ende - dickes CDU-Wählergebiet.

D. h. sie ernten, was sie angelockt haben.

Aber tiefer sitzt bei ALLEN die Zersiedelung und Zerstörung der Landschaft durch Freizeitkonsum und Monopolisierung durch Supermärkte und Fastfoodketten. Da geht eine Kultur flöten und das macht Angst. Wenn man das thematisiert, gibt es parteiübergreifend eine Einigkeit. Nur die Konsequenz, die alten Seilschaften zu verjagen, fehlt.

Was meine ich: KONSENS ist eine politische Kunst, die vieler Gespräche udn Beobachtungen bedarf. Praktisch - mit Räten und Aktionsgruppen.

Den Rest hast du später eingefügt. Den Dissens findest du in fast allen wissenschaftlichen Zweigen. Konträre Ergebnisse. Da muss man einen Weg finden.


HCGuth
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Konsens als Kunst?

Beitrag von HCGuth »

Das ist ei existenzielles Problem auf der, marxistisch gesprochen, PRODUKTIVKRAFTEBENE.
Die Verwaltung der Verhältnisse und der alle angehenden Angelegenheiten gelingt nicht mehr.
Die Gesellschaft zerbricht, oder besser... sie ZERBRÖSELT.
Und NICHTS... nichts ist da, was das noch aufhalten könnte.

Es geht noch schneller als der Klimawandel.
Und der ist schon schnell.
Zuletzt geändert von HCGuth am 10.08.2020, 07:13, insgesamt 1-mal geändert.
Hans Christoph Guth

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