Aufklärung, Kommunikation und MedienEugen Drewermann: Neujahrsansprache 2022

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willi uebelherr
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Eugen Drewermann: Neujahrsansprache 2022

Beitrag von willi uebelherr »

Neujahrsansprache 2022 - Aufeinander zugehen in Zeiten der Spaltung
Dr. Eugen Drewermann, 1.1.2022
https://www.youtube.com/watch?v=ei3NWeRgTE0

Liebe freunde,

ich will euch auf diese Rede von Eugen Drewermann zum Neuen Jahr hinweisen, weil er wieder all den Irr- und Wahnsinn der vergangenen Jahre dazu benutzt, einen Ausblick in ein neues Jahr zu wagen.

Und, was nahe liegt, es koennte schrecklich werden. Noch schrecklicher wie das Letzte.

Eugen Drewermann leitet sich aus seiner religioesen Grundueberzeugung und muss, betrachtend die grossen Verbrechen aller Religionen, notwendig auf dieser Basis scheitern. Alles, was nach Herrschaft von Menschen ueber Menschen strebt, wird immer zwangslaeufig scheitern.

In seinen 5 Punkten beginnt er mit dem Mangel an Individualitaet. Aber das ist zu wenig. Es geht um die Autonomie der Subjekte. Um die Faehigkeit, nicht in der Stampede mitrennen zu muessen, sich nicht dem Gleichschritt und der monotonen Gleichschaltung aussetzen zu muessen.

Er sieht es richtig, wenn er den Egoismus beschreibt, das ewige Suchen nach dem Ich, das sich so nie fangen laesst. Er beschreibt es als ein sich drehendes Gebilde mit zunehmender Geschwindigkeit, die die Zentrifugalkraefte stetig steigert und damit auch die Zentripedalkraefte steigern muss.

Was hier fehlt ist die schoepferische Kraft des Kollektivs, ohne die wir Individuen nie existieren koennen. Es ist die bedingende Dialektik von Individuum und Gemeinschaft, die uns ein glueckliches Leben fuehren laesst, aber auch sich zum Vorhof der Hoelle entfalten kann, wenn die Subjekte ihre Autonomie verlieren.

Mattias Desmet hat die Bedingung zur Massenhypnose in 4 Punkten im Corona-Ausschuss skizziert:
1) Die wichtigste Voraussetzung ist, dass vielen Menschen soziale Bindung fehlt, also ein Mangel an gesellschaftlicher Verbundenheit.
2) Die zweite Voraussetzung ist, dass Menschen der Sinn in ihrem Leben fehlt.
3) Der dritte Punkt ist, dass viele Menschen eine latente, nicht zielgerichtete, Angst in sich tragen, die sie schwer kontrollieren können.
4) Als vierten Faktor sieht er eine latente, nicht zielgerichtete, Frustration und Aggression.

Also so schlecht sieht es ja nicht aus. Zumindest wird deutlich, dass es einen Loesungsraum gibt. Und wenn ich so meine 70 Jahre zurueck gehe, hat sich da nicht viel veraendert. Ausser die Maskerade.

mit lieben gruessen, willi
Asuncion, Paraguay

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