Aufklärung, Kommunikation und MedienTim Foyle: Unser Psychopathen-Problem

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willi uebelherr
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Tim Foyle: Unser Psychopathen-Problem

Beitrag von willi uebelherr »

Über die Psychologie des Verschwörungsleugners
Tim Foyle, 12.03.2021
https://blog.bastian-barucker.de/ueber- ... sleugners/

Unser Psychopathen-Problem
Tim Foyle, 02.10.2021
https://blog.bastian-barucker.de/unser- ... n-problem/

geschrieben fuer Debattenraum(.eu) und fb-Gruppen

Liebe freunde,

Bastian Barucker hat hier 2 extrem wichtige Texte aus dem englischen vorgelegt, die es verdienen, mit Ruhe und Konzentration betrachtet zu werden. Dabei ist der neue, zweite Text das fuer uns Wesentliche.

Ich moechte allerdings auf einen grossen fehler aufmerksam machen, wenn Tim Foyle schon am Anfang schreibt:
".. - und damit zu der unbestreitbaren Tatsache, dass sich rücksichtsloses Eigeninteresse in der Welt manifestiert - .."

Das ist deshalb falsch, weil dieses "rücksichtslose Eigeninteresse", das er hier individuell betrachtet, das Wesen aller "entwickelten" Gesellschaften war und ist. Die treibende Energie fuer Staatskonstruktionen als Gewaltsysteme der Eliten gegen die Bevoelkerung ist Teil des Genoms staatlich organisierter Gesellschaften und geht zurueck zu Rom und Athen, Aegypten und Mesopotamiem und darueber hinaus, also deutlich ueber 5000 Jahre.

Wenn wir nun blitzlichtartig auf unsere gesellschaftlichen Zustaende und deren individullen Traegersysteme schauen und dann das Problem im Individuum suchen, verlieren wir den Ueberblick ueber unsere historischen Bedingtheiten. In allen Phasen dieser elitaer organisierten Herrschaftsformen, auch bei Voltaire, Kant und Marx, ging es immer um die Aufrechterhaltung dieser Grundkonzeption. Nur die Begruendungsweisen haben sich geaendert.

Manchmal mit mehr goettlichem Auftrag wie bei Franz von Assisi, Luther und Calvin, manchmal mit weniger davon und mehr mit Bezug auf die reale menschliche Schaffenskraft wie bei Kant und Marx. Aber immer bezogen auf ein kuenstlich geschaffenes, kopfgeburtiges Apparatenkonstrukt, dem sich der Einzelne zu unterwerfen hat, um seinen "Auserwaehlten" den fuer sie notwendigen Freiraum zu schaffen und zu erhalten.

Wenn wir diese grosse Linie in den historischen Verlaeufen, gewissermassen unsere "gesellschaftliche Biografie", ignorieren wollen, dann machen wir die Objekte der Geschichte, die Bevoelkerungen, zu den Subjekten ihrer Geschichte, die sie aber nie waren. Alle Stabilisierungsprozesse hatten immer ein Hauptziel: Die kritische Reflektion des Gesetzten durch Vernichtung ihrer Akteure auszuschalten und zu beseitigen. Das kommt sehr gut zum Ausdruck mit der Konstruktion des Christentums und der damit geschaffenen Inquisition. Daher auch der Titel "Kriminalgeschichte des Christentums" von Karl-Heinz Deschner.

Generell koennen wir sagen, dass alle elitaeren Herrschaftsstrukturen notwendig ihre eigene theologische Doktrin besitzen, die sie dann zu allem legitimiert, was fuer ihre Selbsterhaltung notwendig erscheint. Ob diese theologische Instanz nun nicht existente Goetter sind oder nicht existente Viren, ist eigentlich egal.

Das "rücksichtslose Eigeninteresse" der Eliten zu ihrer Selbsterhaltung war und bleibt das formende Genom in allen Bereichen, weil diese Eliten, auch Kraft ihrer Selbstdarstellung, niemals bereit waren und bereit sind, fuer ihren Lebensaufwand etwas beizutragen. Ihr Interesse war und ist es, einen Freiraum zur Verfuegung zu haben, der sie vor den alltaeglichen Notwendigkeiten schuetzt und behuetet.

So koennen wir in allen Phasen unserer Geschichte besser verstehen, welche Motoren eigentlich treiben und warum, wenn wir diese dafuer notwendige Energie betrachten, die sich dahinter verbirgt.

mit lieben gruessen, willi
Asuncion, Paraguay



Am 12.10.2021 um 07:13 schrieb Bastian Barucker:
> Liebe Leute, vielleicht erinnern Sie sich an den hervorragenden Artikel "Die Psychologie des Verschwörungsleugners", den ich übersetzt und veröffentlicht hatte. Der Autor, Tim Foyle, hat einen weiteren Aufsatz geschrieben, den ich wieder sehr empfehlenswert finde und ihnen deshalb in deutscher Fassung zuschicke.
>
> Sein Artikel "Die Psychologie des Verschwörungsleugners" war bereits eine punktgenaue Analyse. Der hier vorliegende wortgewandte Text erweitert diese Analyse um eine Meta-Ebene, eine Art Vogelperspektive auf das aktuelle und globale Geschehen. Eine ganz dringende Leseempfehlung:
>
> Unser Psychopathen-Problem
>
> Wie das Überleben der Menschheit von unserer Bereitschaft abhängt, das "Welt-Ego" anzuerkennen und ihm uns zuzuwenden.
>
> "Wir können nicht mit dem schlechten Gewissen leben, das erforderlich ist, um an einer kranken Gesellschaft teilzuhaben. Wir sehen, fühlen und rufen den Schatten und werden dafür verabscheut und abgelehnt. Wir erkennen und anerkennen die dem Menschen innewohnende Souveränität und beklagen die Tatsache einer Welt, die dies nicht tut. Wir durchschauen die alten Kleider des Kaisers und werden von denen gehasst, die sich weigern, sie anzuziehen.
>
> "Unsere Aufgabe muss es jetzt sein, uns wieder auf unseren Instinkt und unsere Integrität zu besinnen. Wir müssen unser wahres Selbst und unsere wahre Stimme finden, und zwar von ganzem Herzen. Wir müssen die Schichten der Täuschung, der Tarnung, der falschen Identität und des Traumas abstreifen und zu unserer eigenen Wurzel zurückkehren, in der unser kostbarer Code intakt erhalten ist und vor immergrünem Potenzial und Vitalität strotzt."
>
> https://blog.bastian-barucker.de/unser- ... n-problem/
>
> Mit freundlichen Grüßen
> Bastian Barucker

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