Danser encore
Verfasst: 22.05.2021, 19:44
Danser encore
https://www.youtube.com/results?search_ ... ser+encore
„Wir wollen weiter tanzen“ – in Frankreich wächst der kreative Protest gegen die Corona-Maßnahmen
Jens Berger, 13.04.2021
https://www.nachdenkseiten.de/?p=71530
Das Virus ist dasselbe, aber die politischen Proteste gegen die Corona-Maßnahmen sind deutlich andere
Wolf Wetzel, 21.05.2021
https://www.nachdenkseiten.de/?p=72633
geschrieben fuer Debattenraum(.eu) und einige fb-Gruppen
Liebe freunde,
stimmt das, dass "die politischen Proteste gegen die Corona-Maßnahmen sind deutlich andere"? Ich denke Nein. Alle Versuche, auf den etablierten Wegen der politischen Konfliktloesung ein Einvernehmen herzustellen, haben versagt. Wir koennen individuell verschiedene Ursachen dafuer bemuehen, kommen aber an einer wesentlichen Feststellung nicht vorbei: Der Loesungsdruck auf der Seite der herrschenden Gruppen hat fuer sie existenzbedrohende Ausmasse angenommen, weswegen sie notwendig keine inneren Risse und Kompromissloesungen mehr zulassen koennen.
Nur so ist der geprobte Gleichschritt zu erklaeren, der jeden noch so kleinen Widerspruch mit Brachialgewalt vernichten muss. Das zeigt sich insbesondere in der hoch-energetischen Monotonie der staatlichen Konstrukte und hier besonders in seinen Gewaltapparaten gegen die Bevoelkerung. Und die Zwanghaftigkeit wird auch deutlich im Bereich der Judikative, wo ein Ausscheren radikal vernichtet wird.
Zu dieser irrsinnigen Einfoermigkeit, die bereits dem Wahnsinn verfallen ist, kommt nun die Gelassenheit der Vielen auf die Strasse. "Alles-dicht-machen" hat noch auf der gesetzten, vorgegebenen Ebene agiert. Die Flashmobs mit "Danser encore", spontane Versammlungen auf der Strasse und den Plaetzen, jeder sperrenden Autoritaet sich entziehend, agieren in einem positiv bestimmten, eigenen Raum. Sie unterwerfen sich nicht kleinlichst der herrschenden Aestetik, sondern praktizieren ihre Autonomie in der Behandlung des zeitlichen Geschehens. Die staatlichen Aktionen werden dem Wahnsinn zugeordnet.
Die Kraft der Vielen, ihre Schoenheit im Realen, zeigt auf etwas ganz Anderes. Es ist das "andere Ufer", ein Leben auf der anderen Seite der gesetzten Normativitaet, innerhalb derer ein Leben fuer die Vielen nicht denkbar ist. Streng rational fragen wir, was soll das dann sein, vielleicht. Die Antwort traegt jedE in sich selbst.
So gesehen ist es ein aestetischer Bruch der buergerlichen Gesellschaftskonstruktion, die in ihrer Kontinuitaet elitaerer Herrschaftsstrukturen direkt aus dem Feudalismus abgeleitet wurde, weil nur so die Privilegien der "Eliten" erhalten bleiben konnten.
"Danser encore", "wir tanzen weiter", "wir lieben das Leben", zeigt dort hin, wo wir unsere Zukunft skizzenhaft erkennen koennen. Klar, mit tanzen allein geht das nicht. Aber es geht um Gelassenheit, um gelebte Lebensfreude, die uns die Bruecken zum anderen Ufer schaffen koennen.
Weil, zwischen den Ufern, im Wasser, tummeln sich die Krokodile, die Grenzhueter, also jene, die den Uebergang mit aller Beiss- und Reiss-Kraft verhindern wollen.
mit lieben gruessen, willi
Asuncion, Paraguay
https://www.youtube.com/results?search_ ... ser+encore
„Wir wollen weiter tanzen“ – in Frankreich wächst der kreative Protest gegen die Corona-Maßnahmen
Jens Berger, 13.04.2021
https://www.nachdenkseiten.de/?p=71530
Das Virus ist dasselbe, aber die politischen Proteste gegen die Corona-Maßnahmen sind deutlich andere
Wolf Wetzel, 21.05.2021
https://www.nachdenkseiten.de/?p=72633
geschrieben fuer Debattenraum(.eu) und einige fb-Gruppen
Liebe freunde,
stimmt das, dass "die politischen Proteste gegen die Corona-Maßnahmen sind deutlich andere"? Ich denke Nein. Alle Versuche, auf den etablierten Wegen der politischen Konfliktloesung ein Einvernehmen herzustellen, haben versagt. Wir koennen individuell verschiedene Ursachen dafuer bemuehen, kommen aber an einer wesentlichen Feststellung nicht vorbei: Der Loesungsdruck auf der Seite der herrschenden Gruppen hat fuer sie existenzbedrohende Ausmasse angenommen, weswegen sie notwendig keine inneren Risse und Kompromissloesungen mehr zulassen koennen.
Nur so ist der geprobte Gleichschritt zu erklaeren, der jeden noch so kleinen Widerspruch mit Brachialgewalt vernichten muss. Das zeigt sich insbesondere in der hoch-energetischen Monotonie der staatlichen Konstrukte und hier besonders in seinen Gewaltapparaten gegen die Bevoelkerung. Und die Zwanghaftigkeit wird auch deutlich im Bereich der Judikative, wo ein Ausscheren radikal vernichtet wird.
Zu dieser irrsinnigen Einfoermigkeit, die bereits dem Wahnsinn verfallen ist, kommt nun die Gelassenheit der Vielen auf die Strasse. "Alles-dicht-machen" hat noch auf der gesetzten, vorgegebenen Ebene agiert. Die Flashmobs mit "Danser encore", spontane Versammlungen auf der Strasse und den Plaetzen, jeder sperrenden Autoritaet sich entziehend, agieren in einem positiv bestimmten, eigenen Raum. Sie unterwerfen sich nicht kleinlichst der herrschenden Aestetik, sondern praktizieren ihre Autonomie in der Behandlung des zeitlichen Geschehens. Die staatlichen Aktionen werden dem Wahnsinn zugeordnet.
Die Kraft der Vielen, ihre Schoenheit im Realen, zeigt auf etwas ganz Anderes. Es ist das "andere Ufer", ein Leben auf der anderen Seite der gesetzten Normativitaet, innerhalb derer ein Leben fuer die Vielen nicht denkbar ist. Streng rational fragen wir, was soll das dann sein, vielleicht. Die Antwort traegt jedE in sich selbst.
So gesehen ist es ein aestetischer Bruch der buergerlichen Gesellschaftskonstruktion, die in ihrer Kontinuitaet elitaerer Herrschaftsstrukturen direkt aus dem Feudalismus abgeleitet wurde, weil nur so die Privilegien der "Eliten" erhalten bleiben konnten.
"Danser encore", "wir tanzen weiter", "wir lieben das Leben", zeigt dort hin, wo wir unsere Zukunft skizzenhaft erkennen koennen. Klar, mit tanzen allein geht das nicht. Aber es geht um Gelassenheit, um gelebte Lebensfreude, die uns die Bruecken zum anderen Ufer schaffen koennen.
Weil, zwischen den Ufern, im Wasser, tummeln sich die Krokodile, die Grenzhueter, also jene, die den Uebergang mit aller Beiss- und Reiss-Kraft verhindern wollen.
mit lieben gruessen, willi
Asuncion, Paraguay