Aufklärung, Kommunikation und MedienKai Stuht, Clemens Kuby: Mit Selbstheilung aus dem Rollstuhl

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willi uebelherr
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Kai Stuht, Clemens Kuby: Mit Selbstheilung aus dem Rollstuhl

Beitrag von willi uebelherr »

Clemens Kuby – Mit Selbstheilung aus dem Rollstuhl
Kai Stuht und Clemens Kuby,
https://kenfm.de/clemens-kuby-mit-selbs ... rollstuhl/

Liebe freunde,

Kai Stuht von der "Creative Caravan Meditation Tour" spricht mit Clemens Kuby. Kai wirkt etwas unaufgeraeumt im Verhaeeltnis zu Clemens Kuby. Was sie allerdings verbindet ist die Vorstellung, dass Menschen mehr sind als evolutionaere biologische Systeme. Insbesonder Clemens Kuby verweist auf eine Existenzform als "geistiges Wesen", das ausserhalb der realen Gesetze der Natur existiert und stetig wiederkehrt.

Gut, wir kennen es. "Der freie Geist", geschuetzt untergebracht in unserem Schaedel, der sich auch um nichts kuemmern muss und fremdversorgt wird, hat sich ja bestens bewaehrt fuer all jene, die auf Kosten der Allgeminheit sich ein luxuroeses Leben leisten wollen, ohne etwas dafuer zu tun.

Alle theologischen Religionen ruhen darauf und so auch unsere 4 grossen Religionen: Geld, Staat, Nation und die Goetter. Aber Clemens Kuby geht weiter und tiefer und entwirft ein 3-Punkte-programm, einen DreiPol, fuer ein "Buendnis 21".

1) die privaten Geld- und Finanzsysteme werden aufgelost, das Geld auf einen Wertmasstab gestutzt.
2) die Menschen agieren streng in Harmonie mit der Natur als unsere Existenzgrundlage. Damit kommt das indigene "Sumak Kawsay" ins Spiel: Das gute Leben fuer Alle in Harmonie mit der gesamten Natur.
3) die direkte Demokratie. Wir wissen, was er damit meint. Nur dieser Begriff ist Tautologie, weil Demokratie immer direkt ist. Es ist sein Wesen. Es gibt nichts anderes.

Das ist auch sehr nah zu dem 3-Pol des Sozialismus des 21. Jahrhunderts, wie es Heinz Dieterichs formulierte:
1) Aequivalenzoekonomie
2) demokratische Selbstorganisation der Menschen
3) autonome Subjekte

Die Oekonomie, das wirtschaften, muss immer im Vordergrund stehen. Fuer Clemens Kuby steht davor noch die geistige Existenz. Es ist gutgemeint, kann aber komplett wegfallen.

Sobald wir uns auf die Ebene des parasitaeren politischen Ueberbaus zu bewegen, verlieren wir jede tragende Substanz. Wolfgang Streeck hat es in seinem Gespraech mit AHT "American herald \Tribune", auf das ich mich in meinem letzten Beitrag bezog, ebenfalls sehr deutlich gemacht.

Hugo Chavez hat diesen 3-Pol etwas anders angefasst:
1) Unabhaengigkeit (das Ziel)
2) die Volksmacht
3) Communes

Die Unabhaengigkeit, um die es ja uns in allen unseren Debatten geht, also die Gestaltungsfaehigkeit unserer lokalen/regionalen Lebensweisen, ruht immer auf der oekonomischen Unabhaengigkeit. Wollen wir politisch unabhaengig sein, muessen wir dafuer oekonomisch unabhaengig werden. Da bleibt uns nichts anderes uebrig. Ob wir wollen oder nicht.

Und letztlich da liegt auch das Problem begraben in diesem Gespraech. Kai versucht staendig Clemens darauf zu richten, wie kann eine solche Transformation erreicht werden. Und natuerlich, Clemens antwortet voellig richtig: Bewusstseins-Erweiterung.

Und dafur gibt es fuer ihn nur einen Weg, dem ich sehr zustimme. Kritische Selbst-Reflektion. Die Ursachen ergruenden, ihnen nachgehen. Und das wichtigste Instrument dafuer: das Schreiben unserer eigenen geistigen Erguesse. Das hilft tatsaechlich.

Ich wusste nicht, dass E.F.Schuhmacher und Werner Heisenberg seine Onkels waren. Und E.F.Schuhmacher hat sehr gut verstanden, dass der entscheidende Hebel die radikale Dezentralisierung ist, was er in seinem Buch "Small is Beautiful" klar beschrieb.

Aber Clemens Kuby ist noch zu stark in der Theaterszene verankert, um diesen Schritt zunaechst mal geistig nachzuvollziehen. Und Kai Stuht ebenfalls.

mit lieben gruessen, willi
Asuncion, Paraguay

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